Unser Körper ist es gewöhnt, mit schädlichen Substanzen und Keimen aus Nahrung und Umwelt umzugehen und sie zu bekämpfen. Zum Teil werden sie direkt wieder ausgeschieden, doch viele Substanzen werden auch in Zellen und Gewebe abgelagert. Auf lange Sicht schädigt das die Gesundheit und schwächt das Immunsystem.
Regelmäßige Fastenkuren und Entschlackungen zur Reinigung des Körpers sind deshalb in vielen Kulturen seit Jahrhunderten Bestandteil von Gesundheitslehren. Eine ungewöhnliche und zugleich sanfte Therapie ist das so genannte Ölziehen. Diese traditionelle Methode der russischen Volksheilkunde ist auch ein morgendliches Ayurveda-Ritual und dort auch als „Gandusha“ bekannt.
Eine Reinigungskur für den ganzen Körper
Beim Ölziehen geht es darum, Keime, Bakterien und Entzündungsherde durch intensive Spülungen der Mundhöhle mit reinem Sonnenblumenöl oder auch Sesamöl zu bekämpfen. Das Öl holt Schadstoffe zwischen den Zähnen, von den Zahnhälsen, vom Zahnfleisch und durch die Mundschleimhaut auch aus dem Körper heraus und nimmt sie auf.
Durch das Ausspucken des Öles entledigt man sich dieser Gifte. Das Gleichgewicht der Mikroflora wird wiederhergestellt, die Zellen können sich regenerieren und Leber, Niere und Darm werden beim Reinigen des Körpers unterstützt.
Nicht nur Erkrankungen im Mundraum wie Zahnfleischentzündungen, Zahnfäulnis und schlechter Atem werden erfolgreich bekämpft, auch bei Bronchitis, Magenschleimhautprobleme. Ekzeme, Neurodermitis, Akne, Frauenbeschwerden sowie Leber- und Nierenleiden kann das Ölziehen seine entgiftende und antibakterielle Wirkung zeigen. Bei chronischen Kopfschmerzen wurde gleichfalls von Erfolgen des Ölziehens berichtet.
So funktioniert das Ölziehen
Ein Esslöffel kalt gepresstes, unraffiniertes Sonnenblumenöl oder Sesamöl aus biologischer Produktion wird morgens unmittelbar nach dem Aufstehen in den Mund genommen. Eine Viertelstunde lang wird es in langsamen, gleichmäßigen Bewegungen durch die Zähne gezogen und in der gesamten Mundhöhle hin- und her gespült. Der Mund bleibt die ganze Zeit in Bewegung und kauende und schlürfende Bewegungen werden variiert.
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Aus dem dickflüssigen Öl wird nach fünfzehn Minuten eine dünnflüssige, weißliche Flüssigkeit. Auf keinen Fall darf das Öl geschluckt werden. Nach der Aufnahme der Keime und toxischen Stoffe wird es ausgespuckt, am besten in die Toilette. Der Mund wird nun mehrmals gründlich mit warmem Wasser ausgespült (ebenfalls ausspucken!) und anschließend putzt man die Zähne ebenfalls gründlich.
Regelmäßige Präventivkur oder akute Therapie
Das Ölziehen sollte als regelmäßige Entgiftung mindestens einmal jährlich über zwei bis drei Wochen hinweg durchgeführt werden. Ergänzung kann eine pflanzliche Entschlackungskur mit entwässernden Heilkräutern wie Brennnesseln oder Löwenzahn sein.
In akuten Beschwerdefällen und zur langfristigen Therapie von Stoffwechselerkrankungen oder bestimmten oben genannten Indikationen sind auch häufigere Ölanwendungen über längere Zeiträume sinnvoll und hilfreich.
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