„Was man mit der Nadel nicht erreicht, die Moxen (Beifußkraut, Moxibustion) schaffen es“ lautet ein altes chinesisches Sprichwort, das die Kraft der so genannten Moxibustion belegt – einer Therapie, bei der bestimmte Punkte des Körpers mit einer brennenden Zigarre oder einem brennenden Moxa-Kegel behandelt werden.
Moxa basiert auf Beifußkraut und gibt seine Hitze nicht direkt auf die Haut ab: Der Therapeut hält das Moxakraut zirka zwei Zentimeter oberhalb des Körpers in der Luft, so dass der Patient nichts als wohltuende Wärme spürt und angenehme Gerüche wahrnimmt. Überdies entfaltet die Moxibustion eine lindernde Wirkung bei zahlreichen Erkrankungen.
Hinter dem klingenden Name „Moxa“ verbirgt sich Beifußkraut, das zu kleinen Kegeln oder Zigarren verarbeitet wird und durch einen intensiven, belebenden Duft betört. Alles, was Moxa-Produkte mit echten Zigarren gemein haben, ist ihre Brennqualität – Moxa glüht lange, sanft und ausdauernd, so dass eine gleichmäßige Wärmestrahlung ermöglicht wird.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin glaubt man, dass die Moxibustion Kälte und Feuchtigkeit aus dem Körper vertreibt und das Qi, die Lebensenergie, wieder ins Fließen bringt. Tatsache ist, dass die Moxa-Patienten von einer tiefen Beruhigung und inneren Erwärmung berichten und die Durchblutung des gesamten Körpers angeregt wird – Faktoren, die bei der Genesung von chronischen und langwierigen Krankheiten, die mit Schmerzzuständen einhergehen, eine wichtige Rolle spielen.
Wer zu immer wieder kehrenden Blasenentzündungen, Ohrenschmerzen, Nebenhöhlenproblemen, Bronchitis und Erkältungen neigt, sollte die Moxibustion in seinen Behandlungskatalog integrieren. In der traditionellen chinesischen Medizin werden die Moxa-Zigarren zudem für die Therapie von chronischem Durchfall, Asthma, Schwächezuständen und Erschöpfungsreaktionen verwendet.
Immer größere Bedeutung erlangt die Moxibustion überdies im letzten Trimester der Schwangerschaft: Viele Hebammen wenden die uralte Methode an, um den Fötus dazu zu bewegen, sich von der Beckenendlage in die Geburtsposition zu drehen. Dabei wirkt die Moxibustion auch indirekt: Die schwangeren Frauen profitieren von der beruhigenden Wirkung des Moxa, worauf ihr Bauch weich wird und der Fötus sich besser bewegen und damit auch drehen kann.
Im Westen kommt vorwiegend die indirekte Moxibustion zum Zuge: Die Zigarre oder der Kegel kommen nicht in direkten Kontakt mit der Haut, sondern werden vom Therapeuten über dem Körper gehalten oder aber auf ein Stück Ingwer gelegt.
Ebenfalls zum Einsatz kommt die Nadel-Moxibustion, bei der eine Akupunktur-Nadel mit Hilfe des brennenden Beifusses erhitzt wird und heilende Wärme tief ins Gewebe abgibt. Moxibustion wird nur auf dem Körper praktiziert; nicht aber im Gesicht, am Kopf und im Bereich der Schleimhäute.
Mit Hilfe von Videos und Büchern kann man auch die Selbst-Therapie mit Moxa erlernen – allerdings sollte dies nur nach einer genauen Einweisung des Arztes und einer vom Arzt durchgeführten Markierung der Akupunkturpunkte geschehen. Der Vorteil der Selbstbehandlung ist offensichtlich: Der Patient kann sich in vertrauter, entspannter Atmosphäre auf die Kraft der Moxa-Kegel einlassen und die Behandlung regelmäßig und ohne lästige Wartezeiten durchführen. Alternativ gibt es zahlreiche Heilpraktiker, die die Moxibustion anbieten und dafür auch die passende Atmosphäre schaffen.
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