Wie viele alternative Behandlungsmöglichkeiten kam die Magnetfeldtherapie vermutlich schon vor tausenden von Jahren zum Einsatz. Es wird berichtet, dass in der traditionellen chinesischen Medizin schon mit magnetischen Steinen gearbeitet wurde und auch die alten Römer und Ägypter auf die Kraft magnetischer Gegenstände vertrauten. Was in diesem Zusammenhang noch nach „Hokus Pokus“ klingen mag, hat sich mittlerweile zu einer hoffnungsvollen Therapieform entwickelt.
Magnetfelder – zwischen Wellness und Medizin
Grundsätzlich unterscheidet sich die Magnetfeldtherapie in zwei Varianten. Im Wellness-Bereich kommen statische Magnetfelder zum Einsatz. Dies können magnetische Schuheinlagen, Armbinden oder auch Pflaster sein. Sie sollen in erster Linie zu einem verbesserten Wohlbefinden sorgen, indem sie den Energiefluss und Stoffwechsel anregen. In der Schulmedizin hingegen, werden pulsierende Magnetfelder eingesetzt. Diese Magnetfelder erreichen durch ihren stärkeren und unregelmäßigen Reiz eine effektivere Tiefenwirkung.
Kein Zauber, sondern Physik – Wie die Magnetfeldtherapie wirkt
Dass Magnetfeldtherapien funktionieren, wurde bereits 1909 durch wissenschaftliche Studien belegt, die gezeigt haben, dass die Sauerstoffsättigung des Blutes unter Einwirkung von magnetischen Feldern zunimmt. Diese Wirkung beruht auf dem sogenannten „Hall-Effekt“, benannt nach dem englischen Physiker Edward Hall. Vereinfacht ausgedrückt findet dabei eine Ionen-Trennung in elektrisch leitfähigen Flüssigkeiten statt, sobald ein Magnet mit zwei Polen darauf trifft. Es werden also die positiv geladenen Teilchen von den negativen getrennt. Blut ist elektrisch leitfähig und hat ebenso eine hohe Anzahl an Ionen, wie Natrium (positiv geladen) oder Chlor (negativ geladen). Bei der Trennung der Blut-Ionen in einem Magnetfeld entsteht eine geringe elektrische Spannung, durch deren Druck die Gefäßwände erweitert werden. Das wiederum führt zu einer erhöhten Sauerstoff und Nährstoffversorgung der umliegenden Zellstrukturen des Körpers. Was so kompliziert klingt ist im Grunde also nichts anderes, als Doping für die Körperzellen. Durch die Magnetfelder wird ihre Leistungsfähigkeit enorm erhöht.
Und wo werden die Magnetfelder eingesetzt?
Überwiegenden Einsatz findet die Magnetfeldtherapie bei körperlichen Beschwerden, wie schlechter Wundheilung, Gelenkproblemen, Knochenbrüchen und Migräne. Bei chronischen Erkrankungen, wie der Arthrose zum Beispiel, konnten die schmerzhaften Symptome durch die magnetischen Felder gelindert werden. Neuere Untersuchungen zeigen auch positive Effekte auf psychische Krankheiten. Vor allem gegen Depressionen könnte sich die Magnetfeld-Therapie noch als äußerst wirkungsvoll erweisen. Bei einer Versuchsreihe mit Personen, die unter schwersten Depressionen litten, konnte bei jedem Zweiten eine erhebliche Verbesserung der Beschwerden festgestellt werden.
Klingt gut, aber wie sieht es aus mit den Kosten?
Die Magnetfeldtherapien fördern also die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiv und ohne Nebenwirkungen. Dennoch werden die Therapien bislang nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und müssen leider selbst bezahlt werden. Private Krankenkassen kommen in Einzelfällen für die Behandlung auf. Je nach Symptomatik bewegen sich die Kosten für eine Therapie zwischen 150,- und 300,- Euro, was für medizinische Behandlungen eher als günstig gilt und damit auch sicherlich eine Überlegung wert ist. Vorsicht ist allerdings bei Schwangeren und Patienten mit Herzschrittmachern oder anderen Elektroimplantaten geboten. In diesen Fällen darf die Magnetfeldtherapie nicht angewendet werden.
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