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Nickelallergie:

Allergierisiko durch Tattoos und Permanent Make-up

Viele Menschen können wegen einer Kontaktallergie keinen Schmuck tragen, der Nickel enthält. Zunehmend gibt auch Probleme mit nickelhaltiger Farbe für Tätowierungen.

Permanent Make-up und Tattoos: die Farben können eine Nickelallergie auslösen.

Farben von Tattoos oder Permanent Make-up enthalten oft Nickel, dies kann zu einer Nickelallergie führen.
Bild: © fotolia.de

Tattoos sowie Permanent – also dauerhaftes – Make-up liegen nach wie vor im Trend. Die Farben, die dafür verwendet werden, enthalten häufig Nickel – ein Kontaktallergen mit hoher Sensibilisierungsrate. Schwere und krankhafte Veränderungen der Haut können die Folge sein, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Zudem können Betroffene Nickel nur schwer aus dem Weg gehen, da es in vielen Dingen enthalten ist, die uns umgeben.

Eine Allergie gegen Nickel ist mehr als lästig

Wer einmal für Nickel sensibilisiert ist, also eine Allergie entwickelt hat, hat ein ernstzunehmendes Problem. Dem Stoff aus dem Weg zu gehen, ist nicht so einfach, da er in Lebensmitteln, Haushaltsprodukten und Implantaten ebenso enthalten ist wie in Tätowierfarbe, Schmuck, Zahnersatz und Piercings. Es ist also nicht damit getan, auf nickelhaltigen Schmuck oder (weitere) Tätowierungen zu verzichten. Auch medizinisch fallen einige Maßnahmen flach. Wie weit verbreitet das Problem ist, kann das BfR nicht genau sagen; die Experten rechnen aber mit wachsenden Zahlen.

Immer mehr Nickelallergiker durch Tätowierungen?

„Weil sich immer mehr Menschen ein Tattoo stechen lassen, ist zu erwarten, dass die Rate von Nickelallergien in den kommenden Jahren zunehmen wird“, warnt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. Flechten und Granulome, also knötchenförmige Gewebeneubildungen, können die Folge sein. Derzeit sind bereits rund neun Prozent der deutschen Bevölkerung tätowiert.

Dabei muss Nickel nicht einmal ein deklarierter Inhaltsstoff der Mittel für Tattoos und Permanent Make-up sein, „sondern kann auch als Verunreinigung während des Herstellungsprozesses in das Tätowiermittel eingetragen werden“, informiert das BfR weiter. Gerade hier sei Nickel jedoch besonders problematisch, da bei Tätowierungen die Haut keinen natürlichen Schutz gegen den Stoff bieten könne, weil ja die Farbe in die Haut eingestochen wird. Es sollte also so wenig Nickel wie irgend möglich in Tätowiermitteln enthalten sein.

Nickel ist nicht das einzige Problem

Auch andere enthaltene Stoffe können gesundheitlich bedenklich sein. Zwar gibt es seit dem 1. Mai 2009 eine Tätowiermittelverordnung, die eine Negativliste etwa mit krebserzeugenden Farbstoffen enthält, viele Stoffe sind aber laut BfR noch nicht hinreichend getestet. Das betreffe etwa den Gehalt an Schwermetallen oder auch Spaltprodukten, die Krebs verursachen können. Dabei kann auch UV-Strahlung, also Sonnenlicht, eine Rolle spielen.

Das BfR rät, für Tattoos und Permanent Make-up nur hinlänglich getestete Farbmittel zu verwenden, bei denen ausgeschlossen ist, dass sie eine gesundheitsschädigende Wirkung wie Veränderungen des Erbguts, eine beeinträchtigte Fruchtbarkeit – oder eben ein hohes Allergiepotential wie Nickel haben.

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Über Lucy M. Laube

Lucy M. Laube ist eine freie Journalistin und diplomierte Sozialwissenschaftlerin. Zu ihren bisherigen beruflichen Stationen zählen unter anderem Radio Bremen, Greenpeace und das Goethe-Institut. Seit Anfang 2012 schreibt sie als Redakteurin für das Artikelmagazin.