Die Adventszeit – mit all ihrer Magie, den Lichtern und dem Duft nach Mandarinen und Lebkuchen – naht in riesigen Schritten und lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Durch den bunten Weihnachtstrubel in den Kaufhäusern und auf den Straßen, der – wie es scheint – mit jedem Jahr früher beginnt, gerät ein ganz besonderer Brauch beinahe in Vergessenheit: Nikolaus und Krampus (Knecht Ruprecht)! Alljährlich am 6. Dezember wird diese schöne Tradition begangen. Doch worauf basiert dieser Brauch und welche Geschenke werden hier gemacht?
Ein Spaß für Groß und Klein
Nicht nur Kinder freuen sich über ein kleines Präsent am Nikolaustag, sondern auch für viele Erwachsene ist der 6. Dezember ein magischer Tag. Vor langer Zeit bedeutete der Tag des Heiligen Nikolaus gleichzeitig den Höhepunkt des Advents. Nicht das uns heute bekannte Christkind wurde gefeiert, sondern ein alter Mann mit Rauschebart und Bischofsmütze brachte die Geschenke – der Heilige Nikolaus! Seit dem Mittelalter ist der Nikolaus als Gabenbringer bekannt. Erst durch Martin Luther wurde – in der Zeit der Reformation – das Beschenken auf Weihnachten verschoben.
Die Legende des Heiligen Nikolaus
Aber so leicht lässt sich ein einmal eingeführter Brauch nun doch nicht wieder ausrotten. Warum wird der Heilige Nikolaus aber eigentlich verehrt und gefeiert? Die Legenden hierzu sind vielfältig – auch die Person, auf welche dieser Brauch zurückgeht, ist nicht ganz eindeutig definiert. Am häufigsten erzählt wird die Legende eines Vaters und seiner drei Töchter. Diese Geschichte erklärt nämlich auch, warum der Nikolaus die Geschenke meist in Schuhe füllt: Ein Vater hatte drei Töchter, welche er nicht verheiraten konnte, weil er zu arm war, das Geld für die Mitgift aufzubringen. Der Heilige Nikolaus bewahrte die drei Töchter vor Schande und Prostitution, indem er dem Vater des Nachts heimlich Goldtaler schenkte und diese in Stiefeln deponierte.
Welche Geschenke sind heutzutage angebracht?
Da wir uns ja zu Weihnachten reichlich beschenken, ist am Tag des Heiligen Nikolaus eine Kleinigkeit völlig ausreichend. Kinder freuen sich über eine Spardose, ein bestimmtes Buch oder einen Gutschein für einen Kinobesuch. Alljährlich sehr beliebt sind Klassiker wie Lebkuchen, Pfeffernüsse, Mandarinen, gedörrtes Obst und weitere kleine, süße Köstlichkeiten – am besten verpackt in einem roten (Papier)Stiefel. Dieser Brauch lebt vielmehr von der Magie des Augenblicks und weniger von zu ausladenden Geschenken.
Wer fürchtet sich vor dem Krampus (Knecht Ruprecht)?
Allseits bekannt ist das „Goldene Buch“, welches der Nikolaus immer bei sich hat. All die guten und bösen Taten der Menschen sind hierin vermerkt, dadurch weiß der Nikolaus von jedem Kind, ob es brav war oder nicht. Begleitet wird der Nikolaus häufig vom Krampus (Knecht Ruprecht), denn wo das Gute ist, ist auch das Böse nicht weit. Hauptaufgabe des Krampus (Knecht Ruprecht) ist, die unartigen Kinder zu erschrecken. In vielen Dörfern z.B. in Österreich finden alljährlich richtig große Nikolaus- und Krampusumzüge statt. Furchterregende Masken, dröhnende Kuhglocken, rasselnde Ketten und zottelige Fellverkleidungen stehen dann im Mittelpunkt.
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