„Welcher Kindergarten ist der Richtige für mein Kind?“ fragen sich Eltern, wenn es Zeit ist, die Erziehungs- und Betreuungsverantwortung für ihre Kleinen mit anderen zu teilen. Das Angebot ist vielfältig und seit einigen Jahren stößt das Konzept des Waldkindergartens zusehends auf Interesse.
Den deutlichen Vorteilen des Aufenthalts an der frischen Luft und dem Kennenlernen der Natur stehen auch Bedenken gegenüber, ob der Besuch der Waldkindergärten wohl bei jeder Witterung ratsam ist und ob das pädagogische Konzept ausreichend auf den Schulalltag vorbereitet.
Das Beispiel des Waldkindergartens macht deutlich, dass nicht jede neue Idee aus Amerika kommt! Das Konzept des naturnahen Kindergartens entstand in Skandinavien. Erste Naturpädagogik-Bewegungen gab es bereits im 20. Jahrhundert in Schweden, bis eine Elterninitiative 1954 zur Gründung des ersten Waldkindergartens in Dänemark führte.
Private Waldkindergärten folgten auch in Deutschland. Nachdem 1993 der Waldkindergarten in Flensburg die staatliche Anerkennung und Förderung erhielt, folgte eine Welle von über 1.000 Gründungen von Natur- und Waldkindergärten in ganz Deutschland. Die meisten sind im Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten in Deutschland e.V. (BvNW) engagiert.
Nachteile der einschränkenden modernen Lebenssituation ausgleichen
Der Ruf nach Waldkindergärten ist eine Reaktion auf die heutige Lebenssituation unserer Kinder. Aufenthalt in der Natur, ausreichende Bewegung, Vertrautheit mit Pflanzen und Tieren ist für viele Kinder nicht mehr selbstverständlich.
In der Natur begreifen sich die Kinder als Teil eines Ganzen, bekommen Selbstbewusstsein durch Entwickeln der eigenen Fähigkeiten und Kreativität. Es steht eine Fülle an Erfahrungsmöglichkeiten und Spielmaterial im Wandel der Jahreszeiten zur Verfügung.
Jeder Waldkindergarten verfügt über Rückzugsmöglichkeiten bei Regen- oder Sturmwetter wie Hütten oder Bauwagen und angemessene, spezielle Kleidung bietet Schutz vor Nässe und Kälte.
Entwicklung von Körper und Geist im Waldkindergarten
Das soziale Lernen der Kinder wird durch die gemeinsamen Erfahrungen und das ständige Einstellen auf neue Situationen begünstigt und die Notwendigkeit, Regeln einzuhalten, lässt sich beim gemeinsamen Aufenthalt im Wald problemlos vermitteln.
Feste Rituale, Spielkreise und die Vertrautheit der Gruppe von 15 bis 20 Kindern geben Sicherheit und schaffen Verbindlichkeit. Umweltbewusstsein und Wahrnehmung mit allen Sinnen werden geschult und sowohl Grob- wie auch Feinmotorik gefördert.
Vor allem für Kinder mit Allergien, chronischen Erkältungskrankheiten, Bewegungsstörungen oder unzureichendem Immunsystem ist ein Waldkindergarten ein idealer Ort der Stärkung und Förderung. Auch in Ihrer Nähe gibt es sicher einen Waldkindergarten, der Ihnen bei einem Schnuppertag nähere Einblicke in den Waldkindergartenalltag gibt.
Weiterführende Links zum Thema „Waldkindergarten“:
Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten
http://bvnw.de/
Erster Waldkindergarten in Deutschland
http://www.waldkindergarten.de/
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