Wie gemein ist das denn? Gerade in Sachen TV fühlen sich viele Kleinkinder benachteiligt. Während ihre größeren Geschwister noch ein halbe Stunde vor dem Fernseher sitzen dürfen, sollen sie sich umziehen und ins Bett gehen. Nicht selten entfacht ein zäher Machtkampf und das zu einem Zeitpunkt, wo doch eigentlich Ruhe in den Alltag einkehren sollte. Dem ratlos gegenübergestellt, geben viele Eltern vorschnell nach, schließlich soll der verdiente Feierabend ja nicht in einem Chaos enden. Dennoch sollten derartige Entscheidungen mit Bedacht getroffen werden.
Gefahrenpunkt Fernsehen
Besonders Kleinkinder entwickeln schnell eine Faszination fürs Fernsehen. Gebannt verfolgen sie ihre Lieblingsserien, fast scheint es, als wenn sie jegliches Gefühl für Zeit und Raum verlieren. Spätestens an dieser Stelle angelangt, liegt es an uns Eltern, das Fernsehverhalten unserer Kinder genau unter die Lupe zu nehmen. Welche Sender läuft gerade? Kann mein Kind die enthaltenen Szenen überhaupt verarbeiten? Wer sein Kind vor dem Fernseher „parkt“, geht immer das Risiko ein, dass es mit Handlungen konfrontiert wird, die es überfordern. Menschen und Tiere in Gefahrensituationen, spannende Musik zu unvorhersehbaren Szenen, ja sogar schnelle Handlungsübergänge können bei kleinen Kindern bereits Angstzustände auslösen. Daher ist es umso wichtiger, dass Kinder nicht ohne die Anwesenheit eines Erwachsenen vor dem Fernseher sitzen.
Diese Punkte sollten Sie beachten:
1. Werfen Sie immer einen Blick auf Ihr Kind, selbst wenn es mit älteren Geschwisterkindern fern sieht.Sie wissen nie, ob nicht doch eines Ihrer Kinder gerade in einer Werbepause umgeschaltet hat.
2. Beobachten Sie Ihr Kind genau. Wie verhält es sich vor dem TV? Wirkt es ängstlich oder traurig, so scheint der gegenwärtige Film bei Ihrem Kind sehr starke Emotionen auszulösen. In diesem Fall sollte die Fernsehrunde beendet werden.
3. Wie oft sitzt Ihr Kind vor dem Fernseher? Nur in Ausnahmesituationen oder vielleicht sogar jeden Tag? Experten weisen immer wieder darauf hin, dass eine halbe Stunde Fernsehen am Tag reichen sollte.
4. Ist Ihr Nachwuchs oft bei Freunden oder Verwandten auf Besuch? Wie wird der TV-Konsum in Ihrer Umgebung geregelt? Sollten Sie den Verdacht hegen, dass Ihr Kind in einem anderen Haushalt ständig vor dem Fernseher sitzt, scheuen Sie sich nicht und sprechen Sie dieses Thema unbedingt an.
Vernünftige Fernsehsendungen
Ja, es gibt sie noch! Wenn schon TV, dann wählen Sie für Ihr Kind eine Sendung aus, die Wissen vermittelt. Achten Sie darauf, dass die Serie oder Sendung Charaktere enthält, die auch Ihnen als Eltern sympathisch wirken. Witzige Figuren, Charaktere, die fair miteinander umgehen und ein kluges Köpfchen besitzen- hiervon kann Ihr Kind sogar etwas lernen. Wissensmagazine, Bastelmagazine, Mit-Mach-Serien: Es gibt eine ganze Reihe an guten Kinderserien, die Wissen vermitteln und Kinder dazu animieren, ihre Kreativität in Sachen Basteln und Malen zu entdecken.
Essen vor dem Fernseher: Ein absolutes No-Go
Ob Frühstück, Mittagessen oder Abendbrot: Essen sollte nie vor dem Fernseher eingenommen werden. Nutzen Sie dieses Familienritual lieber um sich gegenseitig über die Erlebnisse des Tages auszutauschen. Wie war dein Tag im Kindergarten? Hast du dich mit deinem Freund wieder versöhnt? In der heutigen, stressigen Zeit wäre es zu schade, wenn derartige Familiengespräche aufgrund einer Fernsehsendung nicht mehr stattfinden würden. Finden Sie nicht?
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Sehr gute Hinweise zum Thema – wir achten bei unseren Jungs auch sehr genau darauf, was sie konsumieren und wie viel. Bislang beschränkt sich der TV-Konsum der beiden (3 und 4 Jahre alt) auf kurze kindgerechte Sendungen von 5-10 Minuten. Damit kommen sie gut zurecht (und verlangen auch meistens gar nicht mehr)
Und ja, auch wir schauen bewusst fern (bzw. auf Youtube und Co, wir haben keinen „echten“ Fernseher).