Denn Wuff und Bello, die gemeinhin als des „Menschen bester Freund“ tituliert werden, scheinen in Wirklichkeit echte Problembären zu sein. Ja, man könnte sogar soweit gehen, sie als Stimmungsverpester auf vier Pfoten zu beschimpfen. Dabei geht es weniger darum, dass die Schwanzwedler gerne mal den Postboten in die Wade zwicken oder durch den Zaun schimpfen, sondern darum, dass die Feuchtnasen im Laufe ihres 12,8-jährigen Erdendaseins mit ihrem Tun und Lassen rund 2.000 Querelen zwischen Herrchen und Frauchen heraufbeschwören.
Denn gemäß einer Studie im Auftrag des britischen Hundeversicherers Esure sorgen die haarigen Zeckenmagneten in einer jeden Halterfamilie für 156 Auseinandersetzungen pro Jahr. Hauptstreitpunkt ist demnach die Frage, was mit dem treuen Vierbeiner während des anstehenden Urlaubs oder eines geplanten Wochenendausfluges geschehen soll? Vermutlich damit dieser, wenn von den Herrchen alleine gelassen, nicht vor die Hunde geht. Zweithäufigster Streitpunkt ist die Frage, wer mit dem Hund Gassi gehen soll? Eine Problemlage, die besonders zu nachtschlafender Zeit, bei Dauerregen sowie bei Eis und Schnee häufig diskutiert werden dürfte, zumal man bei solch einem Wetter für gewöhnlich keinen Hund vor die Tür jagt.
Auf den Bronzerang schob sich der Zwist darüber, ob der Hund ins Bett darf. Vermutlich, weil der wuschelige Liebling für die einen nichts als eine kläffende Flohquaste ist, für die anderen irgendwo auch eine Art Mensch. Und welcher Mensch schläft schon gerne auf dem Teppich oder den kalten Fliesen?
In der Beliebtheitsskala der mitunter rüden Reibereien nehmen auch die Fragen, ob das Hundetier auf dem Sofa Platz nehmen darf und wer eventuelle Hundehinterlassenschaften beseitigen sollte, Spitzenplätze ein. Auch die Erziehung sowie die Pflege beziehungsweise die vernachlässigte Pflege des sabbernden Mitbewohners und dessen mitunter großen Zerstörungswut mit Blick auf Hausschuhe und Kinderspielzeug werden gerne familienintern andiskutiert; ebenso der Zwist darüber, dass das eine Herrchen zu streng mit dem Haustier umgeht, während das andere den Hund zu sehr verwöhnt.
Fakt ist, wer Zuhause jeden zweiten Tag hundebedingt kräftig Luft ablassen muss, geht gemäß besagter Studie auch gerne mal an die frische Luft, um selbige in den eigenen vier Wänden nicht weiter zu verpesten. Als Begleiter bietet sich da natürlich der Hund an, an dessen Seite ein Herrchen im Laufe eines Hundelebens übrigens 38.400 Kilometer oder 2.968 Kilometer pro Jahr zurücklegt. Keine Wunder also, wenn sich manch ein Hundehalter nicht nur wegen der ewigen Streitigkeiten, sondern auch wegen der erzwungenen Laufleistung wie bei einem kaum genutzten Kleinwagens irgendwie hundeelend fühlt.
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