Um einige Reptilien machen wir aus Furcht lieber einen großen Bogen, andere bringen uns wegen ihrer Andersartigkeit zum Schaudern. Schlangen gehören ebenso zu dieser Klasse des Tierreichs wie Leguane, Geckos oder auch Krokodile. Nur wenige Terrarientiere werden im Normalfall als nett und sympathisch angesehen. Zu den Reptilien, die von Kindern aber auch gerne mit einem „oh, wie süß“ und „darf ich mal anfassen?“ bedacht werden, gehören die Schildkröten.
Vielleicht sind es die bedächtig anmutenden Bewegungen, vielleicht ist es das runzlige, zierliche Gesicht: Schildkröten scheinen immer unsere Zuwendung und Fürsorge zu brauchen.
Doch wenn das kleine Panziertier auch anspruchslos und pflegeleicht erscheint, sollte man einige Dinge und Regeln bei der Anschaffung und Haltung berücksichtigen. Dann wird man dem langlebigen Tier gerecht und kann sich daran im Terrarium erfreuen.
In jedem Falle sollte man sich bei erfahrenen Schildkrötenhaltern oder mit Hilfe von Fachliteratur und Fachzeitschriften gründlich informieren, bevor man für die Kinder oder für sich selbst eine Schildkröte als Haustier kauft.
Schildkröten gehören zu den geschützten Arten
Am beliebtesten und am leichtesten zu halten sind Europäische Landschildkröten, bevorzugt die Griechische Landschildkröte. Von der Haltung der tropischen Arten in der Wohnung wird wegen des großen Aufwandes im Allgemeinen abgeraten.
Schildkröten unterliegen dem Washingtoner Artenschutzgesetz und somit unter anderem auch der Kennzeichnungspflicht. Da Schildkröten aber über ausgesprochen individuelle optische Merkmale und Zeichnungen verfügen, genügt dazu eine detailliertes Fotodokumentation, also das Ablichten von Rücken- und Bauchansicht auf gekennzeichnetem kariertem Papier, das eine eindeutige Größenzuordnung ermöglicht.
Schildkröten brauchen eine artgerechte Umgebung
Die artgerechte Haltung der Schildkröte erfordert ein ausreichend großes Übergangsterrarium in der Wohnung (Messen Sie die Panzerlänge: mindestens 5x so lang und breit muss das Terrarium sein).
Unbedingt nötig zur artgerechten Haltung ist aber auch ein Freilandterrarium, das deutlich mehr Auslauf ermöglichen sollte, denn Schildkröten bewegen sich zwar langsam, aber sehr viel und ausdauernd.
Eine Rückzugsmöglichkeit in eine Schutzhütte oder eine Höhle sowie eine Wärmelampe und eine Bademöglichkeit sollten sowohl im Innen- als auch im Freilandterrarium vorhanden sein. Schildkröten werden in oben offenen Terrarien gehalten, die genug Luftzufuhr garantieren.
Laub, Gras und Kräuter – ganz wie in der Natur
Ungewöhnliche Haustiere – Zwischen Verrücktheit und „No-Go“
Den Boden kann man mit Terrariensubstrat bedecken, aber ebenso mit Gartenerde, Rindenmulch oder Kies. Etwas Laub darüber lieben Schildkröten, denn sie graben sich gerne ein. Denken Sie aber daran, dass Schildkröten durch zu sandigem Boden aus dem Freilauf entkommen könnten. Wichtig: Lassen Sie den Boden nicht zu trocken werden, denn Staub würde die empfindlichen Atemorgane der Tiere reizen.
Schildkröten sind Gewohnheitstiere, lassen Sie deshalb den Futter- und Wassernapf immer an der gleichen Stelle stehen. Die Tiere ernähren sich vegetarisch und lieben Gemüse, Löwenzahn, Gras, Klee und Wildkräuter. Eben alles, was auf einer Wiese wächst. Auch Disteln im Terrarium und trockenes Heu sind eine willkommene Bereicherung des Speiseplans.
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