Ein guter Grund, sich hier einmal näher mit den vielen tollen Eigenschaften dieser liebenswerten schnurrenden Spezies zu befassen.
Vom felinen Fehltritt zum Publikumsliebling
Es war einmal eine vergnügungssüchtige Angorakatze in Kalifornien, die sich auf ihrem Freigang in tierischer Leidenschaft einer flüchtigen Straßenbekanntschaft hemmungslos hingab. Als sie geschwängert nachhause kam, fand sie in ihrem verständnisvollen Frauchen eine überaus fürsorgliche Freundin. Und als die kleinen Stubentiger dann zur Welt kamen, da waren sie von solch entwaffnendem Liebreiz, dass das begeisterte Frauchen sofort beschloss, mit diesem schnurrenden Stammkapital eine neue Linienzucht zu begründen. Das war, buchstäblich, die Geburtsstunde der Ragdoll-Katze. Denn einer der kleinen hinreißenden Mischlinge wuchs sich zu einer augenzwinkernden Art Birmakater aus, der zum potenten Stammvater aller späteren Ragdolls werden sollte. Natürlich hat Frauchen sich diese possierlichen neuen Samtpfoten rechtzeitig patentieren lassen.
Standard für Ragdoll-Katzen
Eine wettbewerbsfähige Ragdoll ist eine stattliche und stabile Erscheinung mit kräftig muskulösem Körper. In der Schulterhöhe soll die Ragdoll 40 Zentimeter erreichen, und von Nasenspitze bis Schwanzende wollen die Punktrichter 100 bis 120 Zentimeter Länge sehen. Ragdollkater dürfen 13 bis 20 Pfund wiegen, während die etwas zierlicheren Ragdollkatzen mit 9 bis 13 Pfund ihr Idealgewicht haben. Ein breiter und keilförmiger, dabei aber mittelgroßer Katzenkopf soll ebenso mittelgroße und abgerundete Ohren tragen, die möglichst weit voneinander abstehen sollen. Der Hals der Ragdoll sei kurz und kräftig, die Beine möglichst mittellang. Wenn dann noch die kätzische Rückenlinie nach vorne abfällt und der flauschige Schwanz recht lang und buschig ist, steht dem Sieg beim schnurrigen Schönheitswettbewerb fast nichts mehr im Weg.
Ragdolls haben ein unwiderstehlich seidenweiches und streichelzartes Fell, das farblich zwischen „seal“ (leicht bläulich) und „chocolate“ (leicht violett) spielt. Züchter wird es jetzt noch interessieren, dass hier die Fellzeichnungen bicolour, colourpoint und mitted erwünscht sind. Wer aber einer jungen Ragdoll einfach nur beim groß werden zuguckt, der wird fasziniert feststellen, dass die achromatisch weiß geborenen Winzlinge ihre erwachsene Fellzeichnung erst nach und nach dauerhaft ausbilden. So sieht man jeden Morgen etwas Neues, wenn man sich eine junge Ragdoll nachhause holt.
Einfach mal abhängen
Ragdolls kennen gar nichts Böses und erwarten deshalb auch keinerlei Unbill in ihren sieben Leben. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass diese bezaubernden Schönheiten sich fast alles absolut klaglos von ihren Menschen gefallen lassen. Besonders unwiderstehlich sind diese streichelweichen „Lumpenpuppen“, wenn sie sich in total entspannter Erschlaffung hochnehmen lassen. Wer jemals eine zutrauliche Ragdoll vom Boden „aufgeklaubt“ hat, wird niemals vergessen, mit welchem unendlichen Vertrauensvorschuss sich diese hinreißenden Geschöpfe dem Menschen anvertrauen.
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