Flynn Samuel Peewee und Ayleen Mary-Louise gehören fraglos dazu. Auch Ladina-Sorya und Talitha-Shirin mit ihren Geschwistern Fabien-Marce, Lucien-Simon und Jamin-David. Und nicht zu vergessen Luke Rüdiger, Pauline Nadine Yuliya Kristina sowie Milla Rose Harmony Sunshine. Sie alle haben vor nicht all zu langer Zeit das Licht der Welt erblickt; und sie alle wurden von ihren Eltern mit ebenso ungewöhnlichen wie schwer einprägsamen Namen gesegnet.
Was Stars und Sternchen, die ihre Kinder nach Brücken, Bauwerken und Zeugungsorten nennen, vorleben, hat nun endgültig auch den Otto Normalverbraucher erreicht. Ausgefallene Namen sind scheinbar ein Muss. Und der Blick auf die immer verrückter werdenden Kombinationen lässt den Schluss zu, dass die werdenden Eltern entweder eine ganz schwierige Schwangerschaft erleben mussten oder ausgesprochene Sadisten sind, die ihre Stammhalter mit fiesen Namen quälen wollen.
Ein Phänomen, das nun den liebevollen Beinamen „Chantalismus“ erhielt und auf der Internetseite http://chantalismus.tumblr.com online aufgearbeitet wird. Das Portal ist so etwas wie das „Who is who“ der Namensgrausamkeiten. Und so fantastisch manche Namenskombinationen anmuten, so wenig sind sie Hirngespinste. Denn das Portal zeigt als Beweismittel Abdrucke von Geburtsanzeigen aus Zeitungen quer durch Deutschland sowie Bilder von Autoaufklebern, die den Namen des ab und an mitfahrenden Kindes für alle deutlich sichtbar dokumentieren.
Und über allem steht die Frage: Wenn Kinder die Eltern für die Namensgebung verklagen könnten, würden sie? Was natürlich rein spekulativ ist. Aber vielleicht sollten wir in ein paar Jahren einfach mal bei Flynn Samuel Peewee, Luke Rüdiger, Pauline Nadine Yuliya Kristina, Milla Rose Harmony Sunshine & Co nachfragen. Schließlich wissen wir nun alle, dass seelische Grausamkeit mehr als nur einen Namen haben kann.
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Sehr geehrter Herr Raab,
da sie ausgerechnet unsere Namensgebung aus der doch sehr vielfältigen Auswahl auf der Chantalismus-Seite herausgegriffen haben, möchte ich die Namensgebung kurz erläuern:
Flynn: Rufname, einzeln, ohne Bindestrich, auch für Fremdsprachler aussprechbar
Samuel: Anspielung auf seinen „Arbeitsnamen“, 40 Wochen Shlomo
Peewee: Kombination aus seinen Großväternamen, Peter & Werner, in dieser Form ohne Beanstandung vom Standesamt
Da wir keinerlei Beeinträchtigung seines späteren Lebens durch die Namensgebung befürchten, und die Namen auch bei den fremdsprachlichen Bekannten keine Lachanfälle erzeugen, finde ich ihre Auswahl etwas befremdlich.
Mit freundlichen Grüßen,
Der Kindsvater