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Sprache der Liebe:

Kosenamen für Kinder – Was steckt dahinter?

Dass sich Paare einen Kosenamen geben ist bekannt. Doch auch Eltern neigen dazu ihren Kindern einen Spitznamen zu verpassen. Die Forschung weiß warum.

Kosenamen sind bei Eltern beliebt.

Schatzi, Mausi und Schneckchen – Eltern geben ihren Sprösslingen gerne einen Kosenamen. Bild: © fotolia.de

Das Geschlecht eines Kindes schon vor der Geburt zu bestimmen, ist in Zeiten von Ultraschall und Co nicht mehr ungewöhnlich. Deshalb wissen Eltern meistens vor dem Geburtstermin, wie der neue Erdenbürger heißen soll. Paul, Paula, Lisa – die Palette an Namen ist unendlich und meistens auch Auslöser von langen Diskussionen zwischen den Eltern. Seltsam ist allerdings, dass nach allen Anstrengungen der Namensfindung in der Regel der Name gar nicht mehr genutzt wird. Kosenamen, die nichts mit dem eigentlichen Rufnamen zu tun haben, sind bei Eltern seit jeher beliebt!

Von Schneckchen, Prinzessinnen und Tigern

Die Gründe für die Verwendung von Kosenamen sind in erster Linie praktischer Natur. Oft klingen die tatsächlichen Namen noch zu erwachsen oder so kompliziert, dass sie von gleichaltrigen Freunden nicht ausgesprochen werden können. So bilden sich viele Spitz- und Kosenamen aus der Verniedlichung des Rufnamens. Aus Phillip wird Flip, aus Sina Sini oder aus Celina Lini. Diese Verniedlichung hat aber nicht nur praktische, also sprachliche Gründe, wie Forscher aus Augsburg jüngst erkannten.

Viel einleuchtender ist die Erklärung, dass der Mensch dazu neigt, Sachen, die ihm besonders wichtig sind, besonders zu benennen. Wenn es dabei emotional zugeht, wird eben kurz und bündig verniedlicht. Das diese These zutrifft zeigen die mannigfaltigen Auswüchse der Spitznamen in Erwachsenenbeziehungen. Schatzi und Mausi bilden hier die vorderste Position, wenn Erwachsene sich ihre Wertschätzung gegenseitig ausdrücken wollen.

Die Sprache der Liebe – Kosenamen

Besondere Namen für besonders geschätzte Personen sind also völlig normal. Deshalb sprechen auch die Forscher der Universität Augsburg von einer „Sprache der Liebe“ in ihrer Studie. Dabei ist allerdings folgende Beobachtung interessant und vielleicht sogar bedenklich: Während in der Kindheit der Kosename die Regel bildet, mit der das eigene Kind angesprochen wird, wird der eigentliche Rufname oft nur genutzt, um das Kind zu ermahnen.

Inwieweit sich dieses elterliche Verhalten auf die Entwicklung des Kindes auswirkt, ist unter Experten umstritten – immerhin verbindet das Kind die Nutzung seines eigentlichen Vornamens irgendwann mit negativen Situationen, in denen es versagt hat.

Die beliebtesten Kosenamen für Kinder

Laut einer aktuellen Umfrage eines großen, deutschen Internetportals ergab sich bei der Beliebtheit von Kinder-Kosenamen folgendes Ranking: Platz eins und zwei bilden alle erdenklichen Formen von Schatz und Maus, also auch Schatzi oder Mäuschen. Süßer oder Spatz belegen die beiden nächsten Plätze. Was Eltern dazu bewegt, ihr Kind liebevoll „Schnecke“ oder Schneckchen zu nennen, wie der Platz fünf beweist, bleibt dem Autor jedoch verschlossen.

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