Der Kindergarten ist der erste große Schritt heraus aus der Geborgenheit der Familie in die große Welt. Ein wichtiger Einschnitt im Leben des Kindes, auf den es gut vorbereitet sein sollte. Zehn Tipps von Experten sollen helfen.
Anfang September ist für unzählige Kids wieder Kindergartenstart. Er ist für die Kleinsten der erste Schritt hinein in die große Welt und bedeutet auch für die Eltern etwas Besonderes: Oft müssen sie sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass sie nun weniger am Leben ihres Sonnenscheins teilhaben werden.
Der wichtigste Schritt ist es, mit dem Sprössling über den Kindergarten zu sprechen, ohne falsche Vorstellung zu wecken. Wenn die Eltern die Zeit dort in den buntesten Farben ausmalen, wird die Enttäuschung nachher groß sein. Daher sollte man dem Kind bewusst machen, dass es dort Regeln und Pflichten gibt. Erklären Sie ihm beispielsweise, wie es sich verhalten soll, wenn es auf die Toilette muss. Oder wie es sich zu anderen Kinder verhalten soll, wenn diese die selben Spielzeuge haben wollen wie Ihr Kind.
Viele Kindergärten bieten Schnupperkurse an. Diese Chance sollten Eltern nutzen, denn so kann das Kind die neue Umgebung kennen lernen.
Die Eltern können ruhig verschiedenste Spielsachen ausprobieren, so können die Kleinen sehen, wie sich ihre Eltern den neuen Umständen öffnen und lernen so, den Kindergarten zu lieben. Eltern können während der ersten Tage in der Gruppe dabei sein. Fühlt das Kind sich wohl, kann die Bezugsperson die Gruppe kurz verlassen. Funktioniert dies, kann man die Zeit ausweiten. Der Aufenthalt in den ersten Wochen sollte nicht zu lange dauern. Optimal ist, wenn die Kinder nach dem Mittagessen abgeholt werden.
Die Eltern sollten sich schnell verabschieden und konsequent gehen. Gestehen Sie dem Kind ruhig Tränen zu und sagen Sie ihm, wann Sie es abholen. Das Trösten sollte die Pädagogin übernehmen, denn oft hören Kinder auf zu weinen, wenn die Eltern außer Sichtweite sind. Dem Kind die Uhrzeit zu sagen, wann es abgeholt wird, gibt ihm Sicherheit, dass sie nicht für immer dort gelassen werden. So freut sich das Kind, wenn es beispielsweise 13 Uhr ist und die Mama gleich kommt.
Die erste Zeit im Kindergarten hilft ein Spielzeug von zuhause oder ein vertrauter Gegenstand der Mutter (z.B. ein Tuch) die Trennung erträglicher zu machen. Will das Kind dann schon „freiwillig“ in den Kindergarten, sollten diese Sachen aber daheim gelassen werden, denn das ist dann nicht mehr notwendig.
Nach der Zeit im Hort sollten Sie keine aufregenden Aktivitäten planen. Das Kind muss die Eindrücke erst verarbeiten und möchte danach oft in Ruhe gelassen werden. Auch alleine im Zimmer zu sitzen und zu malen, kann dem Kind gefallen. Es muss nicht jeder Tag mit Aktivitäten vollgestopft sein – das macht das Kind nur nervös und hyperaktiv. Es ist wichtig, ein Vertrauensverhältnis zur Betreuerin aufzubauen. Wenn das Kind das Einvernehmen spürt, gewinnt es rasch an Sicherheit.
Laden Sie möglichst oft die Kindergartenfreunde Ihres Lieblings zu sich nach Hause ein. Das verbindet und stärkt die Freundschaften. Aber lassen Sie auch ihr Kind zu anderen spielen gehen, das Kind soll doch kein „Stubenhocker“ werden.
Eltern werden immer wieder mit der Aussage „Im Kindergarten machen wir das aber anders“ konfrontiert. In solchen Fällen ist es wichtig zu akzeptieren, dass es eine neue wichtige Person im Leben eines Kindes gibt. Sollten Sie mit dem Verhalten der Erzieherin nicht einverstanden sein, sprechen Sie mit ihr und klären Sie Meinungsverschiedenheiten ab. Versuchen Sie dabei, grundsätzlich für neue Standpunkte offen zu sein.
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten