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Kinderarmut in Deutschland – jedes vierte Kind ist betroffen!

Kidnerarmut in DeutschlandSeit der Weltwirtschaftskrise ist das Thema „Armut“ wieder in aller Munde. Dabei wird immer wieder festgestellt, dass insbesondere Kinder unter der Ebbe im elterlichen Portemonnaie zu leiden haben. Experten bestätigen, dass bis zu 25 Prozent aller in Deutschland lebenden Kinder von Armut betroffen sind oder jedoch nah an der Armutsgrenze leben. Welche Ursachen für die Kinderarmut vorliegen und welche Folgen sie bei den Betroffenen haben, soll im Folgenden kurz erläutert werden.

Widerspruch in sich: Spielkonsolen und PCs zeugen von Armut

Noch nie wurde eine Gesellschaft von Statussymbolen dominiert, wie die Westeuropäische heute. Handys, Laptops, Markenkleidung und Co werden immer wichtiger, wenn es um die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben geht. Vor allem Geringverdiener oder Empfänger von staatlichen Hilfeleistungen versuchen deshalb, ihre Armut durch Statussymbole zu verheimlichen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass in vielen sozialschwachen Kinderzimmern durchaus hochwertige Unterhaltungselektronik zu finden ist: Spielekonsolen, Handys, Fernseher oder Computer gehören hier zum Standard, obwohl man meinen muss, dass diese zu den Luxusgütern gehören.

Falsche Investitionen führen zum sozialen Abstieg

Sozialschwache Familien sind häufig von Kinderarmut betroffenGeringverdienende Eltern meinen oft, dass ihre Kinder unter der Situation nicht leiden sollen. Abgesehen von einer Verschuldung durch überteure Ratenkäufe, hat das mitunter fatale Folgen für die Zukunft des Nachwuchses. Dem Sohnemann wird die begehrte Computerkonsole, der Tochter der eigentlich zu teure MP3-Player geschenkt, um die beiden nicht unter der Armut leiden zu lassen. Das Geld, das für diese Investitionen ausgegeben wird, fehlt an anderen wichtigen Ecken: Gesunde Lebensmittel, Schulutensilien oder sinnvolle, aber kostenpflichtige Freizeitangebote können sich nicht geleistet werden. Außerdem stellen Statussymbole eine „Befriedigung für den Augenblick“ dar. Das heißt, dass sowohl Eltern als auch Kindern die Weitsicht fehlt, wichtiges Zukunftskapital in Form von außerschulischen Angeboten wie Vereinssport, Musikunterricht oder anderen Freizeitangeboten zu investieren.

Bitter: Der Begriff Getto ist wieder gesellschaftsfähig

Aufgrund fehlender, finanzieller Mittel und durch ein verfälschtes Konsumverhalten wird Kindern sozialschwacher Familien die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben verwehrt. Sie bewegen sich in ihrem eigenen Kosmos, der meistens nur aus den Eltern und wenigen, ebenfalls schlecht situierten Freunden im direkten Wohnumfeld besteht. Weitere soziale Problematiken folgen dieser, von den Betroffenen zumeist ungewollten „Gettoisierung“. Ziele und Träume, die die schulische oder berufliche Zukunft betreffen, sinken mangels Vorbildern und laufen immer öfter ins Leere. Das Leben in der Armut oder an deren Grenze wird hingenommen und findet in der nächsten Generation einen neuen Anfang. Ein Teufelskreis, aus dem nur wenige der heutigen Kinder und Jugendlichen ausbrechen können.

Auswege

Kirchliche Institutionen und staatliche Behörden schlagen schon lange Alarm und bieten hilfesuchenden Eltern qualifizierte, soziale Begleitung. Jedoch gilt es, diese Hilfe auch anzunehmen und diese Möglichkeiten auch publikzumachen. Wichtig ist vor allem, dass der Kampf gegen Armut nicht allein Aufgabe der Politik ist, sondern in erster Linie der Gesellschaft, in der sie vorkommt. Deshalb sind die offenen Augen von Lehrern, Freunden und Eltern gefragt, die Anzeichen zu erkennen, um sie, eventuell mit fachlicher Hilfe, zu bekämpfen.

Quellen:
EGD-Armut-PDF
http://www.johanneswerk.de/fileadmin/ib3/download/EGD-Armut.pdf

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