Im Rahmen von Renovierungen und Sanierungen werden alte Fenster gerne kurzerhand durch neue ersetzt, wenn die alten nicht mehr richtig dicht sind oder sonstige Mängel aufweisen. Dabei ist die Instandsetzung alter Fenster oft günstiger als der Einbau neuer Modelle. Mit etwas Geschick kann man das sogar selbst in die Hand nehmen.
Fenster unter Denkmalschutz
Ist man stolzer Besitzer eines Altbaus, muss man sich früher oder später mit den Fenstern auseinandersetzen. Unterliegt das Haus dem Denkmalschutz sind oftmals auch die Fenster davon betroffen. Sie dürfen nicht einfach gegen neue Modelle ausgetauscht werden.
Insbesondere bei Bauten aus den 1930er Jahren sind zusätzlich außen schwere Holzrolladen angebracht, eine Maßnahme für den bevorstehenden Krieg. Das typische Fenstermodell dieser Zeit war das sogenannte Kastendoppelfenster. Dieses besteht aus zwei Flügeln und einem kippbaren Oberlicht. Auch hier dachte man ökonomisch. Beim Bruch einer Scheibe musste nicht gleich der ganze Flügel instandgesetzt werden.
Über die Jahre kam eine Farbschicht nach der anderen auf die Fensterrahmen. Dies, wie auch die üblichen Witterungseinflüsse hatten im Laufe der Zeit oftmals ein Klemmen der Fenster zur Folge. Bei einer Sanierung eines solchen Fensters müssen dann sämtliche Farbreste abgeschliffen und alle Falze nachgearbeitet werden.
Die Scheiben in den Rahmen sind mit kleinen Stiften fixiert und mit Fensterkitt abgedichtet. Dieser ist oft brüchig, weist Lücken auf oder ist laienhaft geflickt. Der Kitt muss natürlich komplett entfernt und erneuert werden.
Nach langer Lebenszeit lockern sich an diesen Fenstermodellen auch die Beschläge. Sie sollten am besten komplett ausgetauscht oder möglichst fachmännisch repariert werden. Die sogenannten Wetterschenkel, die gegen das Eindringen von Regenwasser in den Wohnraum schützen, sollten ebenfalls genau untersucht und gegebenenfalls erneuert werden.
Nach Durchführung dieser Maßnahmen kann der Rahmen nun mit möglichst harzhaltigen Farben neu gestrichen oder durch eine Glaserei mit Kunststoff überzogen werden. Um eine möglichst gute Dichtung zu erreichen, hilft ein Streifen Gummi- oder Dichtband in den Falzen. Wer bei denkmalgeschützten Bauten nicht auf neue Fenster verzichten möchte, muss davon ausgehen, dass die neuen Fenster zumindest optisch den alten Modellen ähnlich sein müssen. In einigen Fällen müssen sogar die einzelnen Stege auf das Glas aufgesetzt werden, damit der ursprüngliche Schattenwurf wiederhergestellt ist.
Fazit
Schon mit wenig Aufwand und Material lassen sich alte Fenster wieder herrichten. Mit etwas handwerklichem Geschick kann das im Prinzip jeder Laie selbst durchführen. Natürlich ist die Wärmedämmung bei solchen Fenstern nicht so optimal wie bei modernen Fenstern. Aber gerade dann, wenn der Denkmalschutz eine Rolle spielt, ist die Eigenreparatur eine gute Alternative. Die Wärmedämmung kann dann beispielsweise durch schwere Vorhänge deutlich verbessert werden.
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Hallo,
zum Thema alte Fenster sanieren, kann ich nur beifügen, dass auch blinde Thermopenscheiben ohne Glasaustausch repariert werden können. So werden keine Rahmen beschädigt und auch große Scheiben brauchen nicht getauscht werden