Jetzt ist dringend beherztes „Ausmisten“ angesagt, damit die nächste Jahreszeit kommen kann, und schöne neue Stücke ihren Platz in der Garderobe finden. Doch wie kann man vermeiden, dass man die falschen Klamotten ausmustert? Hier kommt eine praxisorientierte und erstaunlich einfache Anleitung für die perfekte Kleiderschrank-Fitnesskur.
Schritt 1: Wegwerfen, was verschlissen ist
Zunächst werden „Verbrauchsmaterialien“ wie z.B. Unterwäsche, T-Shirts, Jeans, Hausanzüge, Socken und Strümpfe eingehend geprüft. Alles, was Löcher hat, ausgebleicht oder ausgeleiert ist, verschlissen wirkt oder gerissene Nähte hat, fliegt gnadenlos in den Müllsack.
Schritt 2: Prüfen, was noch passt
Im Laufe eines Jahres kann sich sowohl der modische Stil als auch die Konfektionsgröße stark verändern. Darum wird als Nächstes nachgeschaut, welche Bekleidungsstücke vom Gefühl und Geschmack her gar nicht mehr gehen, und welche inzwischen auch gar nicht mehr passen. Was optisch nicht mehr gefällt, kommt in den Sack für die Altkleidersammlung. Was nicht mehr passt, muss danach beurteilt werden, ob es vom Schneider abgeändert werden kann, und ob sich das lohnt. Ist die Antwort darauf ein klares „Nein“, gehen auch diese Stücke zur Altkleidersammlung.
Schritt 3: Wann wurde es zuletzt getragen?
Was sich jetzt noch im Schrank befindet, wird dahingehend geprüft, wann es zuletzt mit Freude und Vergnügen getragen wurde. Denn die Erfahrung zeigt, dass man Kleidungsstücke, die man über ein Jahr lang nicht angezogen hat, mit 99%iger Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht anziehen wird. Diese meist sehr gut erhaltenen Fehlkäufe kann man wahlweise in eine Second Hand Boutique bringen oder als Kleiderspende einer caritativen Einrichtung, wie z.B. der AWO oder der Diakonie, zuführen. Oder ebenfalls in die Altkleidersammlung stecken.
Schritt 4: Die Grenzfälle
Gelegentlich findet man bei dieser Aufräumaktion in seinem Kleiderschrank Sachen, die man zwar nicht (mehr) tragen kann oder will, an denen man aber irgendwie hängt. Diese besonderen Fälle werden sorgfältig zusammengelegt, gegebenenfalls mit Lavendel, Zedernholz und Zitronenschalen gegen neugierige Motten geschützt, und in einer Umzugskiste sicher verstaut. Solcherart geschützt und gut aufgehoben können sie dann auf dem Dachboden oder im Keller eingelagert werden. Bis zu dem Tag, an dem man sich dann doch von ihnen trennen kann, oder an dem man sie freudig reaktiviert.
Schritt 5: Endkontrolle
In diesem Stadium sollten sich nur noch Dinge im Kleiderschrank befinden, die gerne und regelmäßig getragen werden, die bestens passen und gut gefallen. Zur Sicherheit sollte man aber jetzt noch einmal jedes einzelne Teil durchgehen und feststellen, ob das auch bestimmt stimmt. Denn aus der Erfahrung ist geläufig, dass sich im Rahmen dieses strengen Ausmist-Prozesses auch die persönliche Wahrnehmung etwas präzisiert. Da kann es schon passieren, dass im kritischen Nachgang ein paar Klamotten, die zunächst den Test bestanden hatten, doch noch ausgesiebt werden müssen. Und da sollte man keine Gnade walten lassen.
Schritt 6: Dufte!
Jetzt ist es geschafft. Der Kleiderschrank kann wieder luftig locker durchatmen, und es wird kein Platz mehr verschwendet. Das ist der richtige Moment für den abschließenden Feinschliff. Dabei kommt es ganz auf die persönlichen Duftvorlieben an. Der eine mag es, feine edle Seifen zwischen die Wäschestücke zu legen, der andere schwört auf aromatische Lavendelsäckchen. Natürlich kann man auch spezielle Wäschesprays oder das eigene Lieblingsparfüm zum duften Abschluss der Aufräumaktion hernehmen. Hauptsache, die umschmeichelte Nase hat ihre Freude daran.
Man sollte es sich zur lieben Gewohnheit machen, diese Anleitung einmal im Jahr gewissenhaft zu befolgen. Günstige Zeitpunkte hierfür sind das Frühjahr oder der Herbst. Denn dann muss man ohnehin seine Garderobe auf die neuen Temperaturen umstellen, und kann dann gleich alles in einem Rutsch erledigen.
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