Freunde fernöstlicher Wohnkultur müssen schon recht gut betucht sein, um sich echte und originale Möbel aus China, Nepal & Co. in die geschmackvoll gut eingerichtete Stube zu stellen. Das belegt ein Blick in die Preislisten solcher bekannter Spezialisten wie „Gooran“ oder „Fischers Lagerhaus“. Wesentlich preiswerter kann sich der Wunsch nach dem asiatischen Stil realisieren lassen, wenn die schicken Möbel nur äußerlich so tun müssen, „als ob“.
Vorteile und Nachteile der Originale
Selbstverständlich atmen die echten Importe aus einer fernen Wohnwelt den ganz besonderen Charme des unverfälscht Exotischen. Doch wenn man die rein optische Ebene und die geheimnisumwitterte „Aura“ verlässt, um nach den „inneren Werten“ dieser Möbel zu suchen, wird man ziemlich oft Enttäuschendes vorfinden. Denn dort, wo diese Truhen, Tische und Schränke ursprünglich herkommen, legt man, mit einzelnen Ausnahmen, meist wenig Wert auf beste Werkstoffqualität, höchste Verarbeitungsstandards oder besondere Langlebigkeit. Hier und da kann man dann auch schon mal auf die typischen Fraßgänge des Holzwurms treffen.
Außerdem gelangen die meisten dieser Exoten aus Holz, Leder oder Bambus als stark beanspruchtes und kräftig gebrauchtes Inventar in die deutschen Geschäfte. Und auch der Versand über den sehr langen Seeweg hinterlässt unweigerlich seine entstellenden Spuren auf den asiatischen Schönheiten. Das bedeutet: Wer unbedingt auf Original-Importe Wert legt, der darf kein Problem mit Schrammen und Kratzern haben, und der muss meist auch gewaltige Abstriche bei der Alltagstauglichkeit und der Funktionalität machen. Und das zu Preisen, für die man einen halben Möbel-Discounter leer räumen könnte.
Gut gekupfert ist halb gewonnen
Da der Trend zum asiatischen Einrichtungsstil unvermindert wächst und gedeiht, haben sich inzwischen auch schon jene Möbelhersteller des Themas angenommen, deren Kundschaft kritisch auf den Preis schaut. Dabei sind erstaunlich attraktive Synthesen zwischen der ästhetischen Magie ferner Länder und dem hohen Produktanspruch westeuropäischer Käufer entstanden. So kann man heute in fast allen namhaften Möbelhäusern eine Asia-Abteilung besichtigen, die nichts zu wünschen übrig lässt. Denn dort bekommt man vom klassischen Futon über den chinesischen Glücksschrank in rot/schwarz bis hin zur marokkanischen Lederlampe alles, was das fernwehe Einrichtungsherz begehrt – in bester zertifizierter Qualität. Und wem mit ein klein wenig Exotik schon gedient ist, der kann aus einer Fülle hinreißender Möbel-Tattoos seine individuelle Auswahl treffen.
Tricksen mit Geschirr & Co.
Manchmal kann man mit ein paar cleveren Dekorationsideen das eine tun, ohne das andere lassen zu müssen. So zaubert ein filigranes japanisches Teeservice sofort ein luxuriöses Kirschblütengefühl auf jeden liebevoll gedeckten Tisch. Und exotische Elemente wie eine afrikanische Bodenvase oder ein chinesischer Glücksfächer geben auch der schlichtesten Einrichtung einen zauberhaften Esprit.
In der Minimalausführung können aber schon Räucherstäbchen und Kerzenlicht genügen, um eine behagliche Illusion des geheimnisvollen Fremden zu erzeugen.
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