Deshalb tut sich jeder, der Haus, Heim, Hab und Gut vor ungebetenem Zugriff und unwillkommenen Besuchern schützen will, einen großen Gefallen, wenn er den folgenden Ausführungen jetzt seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Damit die Darstellung der Fakten dabei ebenso instruktiv wie unterhaltsam ist, wurde ein Katalog zusammengestellt, der ganz bewusst fatal falsche Glaubenssätze entlarvt.
Einbrecher sind tageslichtscheu
Das Märchen vom lichtscheuen Einbrecher der nur im Schutze der nächtlichen Dunkelheit agiert, ist schon so Manchen teuer zu stehen gekommen. Tatsächlich sind die meisten Einbrecher tagsüber zu den üblichen Bürozeiten unterwegs. Denn da ist es am wahrscheinlichsten, dass keiner zuhause ist, und die Tat ungestört verübt werden kann. Dabei schlagen die Einbrecher natürlich dort am liebsten zu, wo es ihnen billige Türschlösser und fehlende Sicherheitsinstallationen einfach machen. Fühlen sie sich jedoch plötzlich gestört, lassen sie in aller Regel von ihrem Vorhaben ab. So kommt es auch, dass es jeder dritte Einbruch nicht über die Tatabsicht hinaus schafft. Tipp: Lautstarkes Hundegebell, das dem Anschellen folgt, treibt die Gelegenheitstäter meist in die Flucht. Darum ist ein wachsamer und stimmgewaltiger Vierbeiner auch heute noch der beste Einbruchsschutz.
Einbrecher kommen immer durch die Tür
Tatsächlich ist das halb offene oder gekippte Fenster des Einbrechers Königsweg in die Wohnung. Je älter das Fenster ist, desto besser für den Langfinger. Hier lohnt sich für alle Menschen, die geschlossene Fenster nicht gut haben können, ein Umrüsten auf Fenster und Türen der Sicherheitsklasse 3. Denn diese Bollwerke leisten auch in gekipptem Zustand erheblichen Widerstand gegen unbefugtes Betreten. Tipp: Wer nur bei weit geöffnetem Fenster so richtig gut schlafen kann, sollte sich mal nach kunstvoll geschmiedeten Fenstergittern erkundigen.
Kommense ruhig rein …
Jeder Fremde, der anschellt, und unter irgendwelchen fadenscheinigen Gründen Einlass in die Wohnung begehrt, ist hochgradig verdächtig. Denn oft handelt es sich dabei um Verbrecher, die ihren späteren Tatort erst mal gründlich sondieren wollen. Darum gilt: Grundsätzlich niemand, wirklich gar niemand, den man nicht kennt oder nicht einbestellt hat, in die Wohnung lassen. Egal, mit welchem Argument der Fremde daherkommt. Das gilt übrigens auch für allzu wissbegierige Paketzusteller, die man nicht kennt. Ohne hier einem Berufsstand zu nahe treten zu wollen, muss doch die erwiesene Tatsache beim Namen genannt werden, dass Mitarbeiter von Zustelldiensten für clevere Gauner eine vorzügliche Informationsquelle sind. Daran sollte man denken, bevor man fröhlich verkündet, wie sehr man sich auf die bevorstehende vierwöchige Urlaubsreise freut.
Bei uns ist sowieso nichts zu holen
Wert liegt immer im Auge des Betrachters. Moderne Einbrecher haben es nämlich schon längst nicht mehr auf Sperrgut wie Phonoanlagen oder Kunstgegenstände abgesehen, sondern auf leichte handliche Beute wie Schmuck und Bargeld. Aber auch herumliegende Schusswaffen (soll ja bei unordentlichen deutschen Sportschützen leider auch schon mal vorkommen) oder verschreibungspflichtige Medikamente werden gerne mitgenommen. Und sollten die Einbrecher tatsächlich gar nichts finden, was sie gebrauchen und entwenden mögen, dann könnte sich der Frust der Langfinger in blinder Zerstörungswut entladen. Dann fehlt zwar nach verübter Tat nichts. Doch alles, was noch da ist, ist auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Spätestens dann merkt man als verstörtes Opfer, dass Gangster noch viel mehr Gemeinheiten drauf haben, als einfach nur bewegliche Güter widerrechtlich wegzuholen.
Mein Haus soll schöner werden
Das prächtigste Haus in der Straße, den teuersten Schnickschnack im Vorgarten, goldene Türklinken, ein Designer-Briefkasten aus Acrylglas – das riecht nach viel Geld, das sich der Einbrecher natürlich gerne holen möchte. Darum sollte man hier ein gewisses gepflegtes Understatement an den Tag legen. Allzu absichtlich ungepflegt sollte man den Eingangsbereich aber auch nicht stehen lassen. Denn dann wittern Gelegenheitsdiebe die Möglichkeit, einem ganz offensichtlich wenig beachteten Heim mal eben einen Kurzbesuch abzustatten.
Was ich mir leisten kann, darf ruhig jeder sehen
Besser nicht. Denn wenn allzu freimütig und offensichtlich demonstriert wird, wo Kaufkraft und Konsumwille zuhause sind, dann finden sich auch bald finstere Gestalten ein, die davon ihren unrechtmäßigen Teil abhaben wollen. Dabei geht es nicht darum, sich vor Neidern zu verbergen. Es geht nur darum, keine Begehrlichkeiten bei skrupellosen Verbrechern zu wecken. Tipp: Hochpreisige Neuanschaffungen möglichst dezent, am besten neutral verpackt, in die Wohnung tragen, und verräterische Verpackungen später nicht demonstrativ neben die Mülltonnen stellen. Denn dass ist wie eine Einladung zum Einbruch.
Natürlich kann auch eine gute und zuverlässige Alarmanlage Wunder wirken. Wer ganz sicher gehen will, macht hier bestimmt eine sinnvolle Investition. Damit sind allerdings nicht die schlichten Bewegungsmelder gemeint, die vor der Haustüre eine trügerische Sicherheit vermitteln. Denn viele Einbrecher lassen sich von dem plötzlich aufleuchtenden Licht nicht etwa verjagen, sondern sind für die zusätzliche Ausleuchtung ihres „Arbeitsplatzes“ aufrichtig dankbar.
Weiterführende Links zum Thema:
Sicher wohnen – Einbruchsschutz
http://www.einbruchschutz.polizei-beratung.de/
© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten