Paare diskutieren gerne über den Haushalt – wer wie viel tut, wer wann womit dran ist und wer was nicht kann und immer noch nicht gelernt hat, obwohl man doch schon so oft gesagt hat….. Wer diesen zermürbenden Alltagsdiskussionen aus dem Weg gehen will, kann das zumindest beim Abwasch leicht regeln und kauft eine Spülmaschine. In 40 Prozent der europäischen Haushalte findet man mittlerweile so ein Gerät. Allerdings braucht es für die korrekte Anwendung auch ein bisschen Verstand. Und über den verfügen die Europäer ganz offensichtlich nicht. Sie benutzen ihre Spülmaschinen falsch.
Eine Spülmaschine zu bedienen sollte nicht so schwer sein: Klappe auf, schmutziges Geschirr rein, Reinigungsmittel hinterher, Klappe zu und los geht’s. Forscher der Universität Bonn haben allerdings herausgefunden, dass es so einfach nicht ist. Gegenüber dem Abwasch per Hand sparen Spülmaschinen zwar durchschnittlich 50 Prozent Wasser und 28 Prozent Energie ein – aber nur bei korrekter Benutzung. Und diese ist der Mehrzahl der 200 untersuchten Haushalte in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien nicht bekannt.
Kein Vorspülen mit der Hand
Das Vorspülen von Geschirr mit der Hand zählt zu einer der Unsitten bei der Benutzung einer Spülmaschine. Vermutlich stammt dieses Verhalten noch aus Zeiten, als die Maschinen bei jedem angetrockneten Essensrest in die Knie gingen. Das ist aber heute nicht mehr aktuell, denn neuere Reinigungsmittel entfalten auch bei niedrigen Temperaturen ihre ganze Kraft. Daneben sind aber auch die Geräte effizienter geworden. Allein die Italiener könnten beim Unterlassen des Vorspülens durchschnittlich 5600 Liter Wasser und 100 Kilowattstunden Energie einsparen – damit kann man eine Spülmaschine ungefähr 80 Mal betreiben.
Die Spülmaschine sollte immer voll sein
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Klarer Fall – wer die Spülmaschine nicht vollständig füllt verschwendet Ressourcen. Erstaunlicherweise ist es recht häufig der Fall, dass der Spülkorb nur zur Hälfte gefüllt ist. Die Forscher beobachteten per Webcam die Spüler in der heimischen Küche, die Probanden fotografierten zusätzlich die beladenen Spülkörbe. Ungefähr jeder zehnte Spülgang könnte eingespart werden, wenn sie alle trauten, die Maschine wirklich zu befüllen. Die Deutschen schnitten in diesem Punkt übrigens eher gut ab, verschwenden aber Energie, weil sie im Schnitt zu heiß spülen.
Zwischendrin mal was spülen gilt nicht
Dass eine Spülmaschine nur dann effizient arbeiten kann, wenn sie auch benutzt wird, ist sicher vielen klar. Wer aber zwischendrin immer wieder Geschirr mal eben abspült, auch wenn es nur kurz ist, verschwendet zusätzlich Energie und Wasser. Zwischen 20 und 40 Prozent des Geschirrs der untersuchten Haushalte findet seinen reinigenden Weg beim Spülen unter fließendem Wasser. Wenn man schon mit der Hand spülen will, dann empfehlen die Forscher, ein ganzes Abwaschbecken voll zu sammeln und dann zu spülen. Oder aber – und das wäre ökologisch die korrekte Variante – alles Geschirr in die Spülmaschine zu geben und auf jedes Abspülen zwischendurch zu verzichten.
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