Über 20 Millionen Menschen können sich nicht irren. So viele private Gärten gibt es nämlich in Deutschland. Vor dem Haus oder dahinter, klein und nur zum Verschönern oder groß mit Petersilie, Erdbeeren und Kopfsalat. Ein Stück Natur, für das man selbst verantwortlich ist und in dem man mit den eigenen Händen etwas bewirken kann, z. B. indem man es als Bio-Garten bewirtschaftet.
Das tut nicht nur dem Auge oder dem Magen gut, sondern auch der Seele. Ein Garten ist immer Bio, könnte man meinen, stimmt aber nicht ganz. Durch das Aufwachsen in Städten und auf das Nicht-Angewiesen-Sein auf die Natur haben viele Menschen größtenteils das Verständnis für natürliche Zusammenhänge und für den Umgang mit den Anforderungen und Problemen der Pflanzen- und Tierwelt verloren.
Schnell soll alles gehen und unkompliziert. Künstliche Hilfsmittel sind selbstverständlich. Dabei ist es gar nicht so schwer, durch einige Maßnahmen und das Anwenden natürlicher Alternativen Ihr kleines Stück Land nicht nur schön zu gestalten, sondern es auch in einen Bio-Garten zu verwandeln.
Die Mischung machts im Bio-Garten
Unsere Natur ist bunt und vielfältig. Ein Garten, der nur nach Kriterien wie „sieht das schick und stylish aus“ oder „quadratisch, praktisch, unkrautfrei, gut“ angelegt wird, bietet wenig Möglichkeit für den Austausch und die Wechselwirkung von Pflanzen und Tieren.
In der Natur greift alles ineinander: Käfer, Vögel und andere Besucher, die in Ihrem Garten Hecken, Büsche und andere Schutznischen vorfinden, revanchieren sich durch das Vernichten von Schädlingen. Läuse, Schnecken und Raupen können so auch ohne Chemiekeule in unschädlichem Rahmen gehalten werden.
Bringen Sie also nicht alle Äste und alles Reisig sofort zur Deponie, sondern finden Sie dafür in einer Ecke Ihres Gartens einen Platz. Igel und Käfer werden es Ihnen danken. Sträucher können ruhig dicht wachsen und müssen nicht ständig radikal in Form gehalten werden. Nistende Meisen werden dann kilogrammweise Raupen in Ihrem Garten einsammeln!
Die gefährlichsten Schädlinge im heimischen Garten
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Alles, was der Boden braucht
Kunstdünger ist schnell gekauft und schnell verteilt. Doch fast immer übersättigt er die Pflanzen und den Boden und landet zu guter Letzt im Grundwasser. Dabei ist es ganz einfach und billig, organischen Dünger herzustellen. Dazu brauchen Sie keine mistliefernde Kuh und nicht unbedingt einen Komposthaufen (auch wenn der natürlich eine ideales Recyclesystem für Nährstoffe dastellt).
Einen Eimer Wasser mit grob geschnittenen Brennnesseln darin ein paar Tage stehen lassen und durch die entstehende Gärung wird dadurch ganz von selbst der beste Bio-Dünger. Wer den Geruch nicht in Kauf nehmen möchte, streut von Zeit zu Zeit Steinmehl darüber.
In der Natur düngt übrigens auch niemand nach: Der natürliche Zersetzungsprozess von abgefallenen Blättern und anderen Nährstofflieferanten wie vereinzeltem Vogelmist und Wurmkot genügt völlig. Wenn Sie also auf Nachhaltigkeit achten und den Boden nicht überall klinisch rein halten, ist das der erste Schritt zu einem sich selbst erhaltenden Bio-Garten.
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