Wer denkt da nicht mit Wehmut an seine Kinderzeit zurück und erinnert sich an die unermüdlichen Läufe über Wiesen und Felder, um den Drachen in die Luft zu bekommen? Aber der muntere Geselle ist kein verstaubtes Überbleibsel alter Zeiten, er ist aktueller denn je. Machen wir doch einen Bummel durch die Drachenlandschaft!
Drachen selber bauen
Mit Feuereifer sind Kinder dabei, wenn es darum geht, selbst Hand anzulegen und so einen windigen Gesellen herzustellen. Natürlich geht das nicht ohne Mamas oder Papas Hilfe. Zahlreiche Bastelhefte oder Internetanleitungen machen die Herstellung möglich, geben Hinweise zu Materialien und unterschiedlichen Formen. Die gute alte Raute mit dem Holzkreuz ist noch immer der Standard und zieht meist einen bunten Schwanz aus Krepppapier hinter sich her. Die Nylonschnur gibt es fertig auf leichtgängigen Rollen zu kaufen. Das Ausbalancieren erfolgt erst beim Gebrauch vor Ort und kleine Gewichte oder das Verschieben der Schnur helfen, den Drachen ins Gleichgewicht zu bringen.
Bunte Palette im Angebot
Wem Zeit oder Geschick zum Selbstbasteln fehlen, der findet im Handel ein vielfältiges Angebot an fertigen Drachen. Vögel, Fledermäuse, Flugzeuge, selbst Segelschiffe oder Schlangen – es ist erstaunlich, was da alles himmelwärts will! Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Zusammensetzen und Auseinandernehmen zum Transport unkompliziert ist und nicht nach wenigen Malen zum Ausreißen schlecht angebrachter Befestigungen führen kann.
Wenn Sie sich gründlich umsehen und informieren, werden Sie entdecken, dass es längst nicht nur darum geht, einen Drachen in die Luft zu bekommen und ihn dann dort lange stehen zu lassen. Griffe und verschiedene Spulen sind als Lenk- und Führhilfen erhältlich, und Handschuhe schützen die Hände vor den einschneidenden Schnüren.
Lenken, jonglieren, kämpfen
Wenn das Kind älter wird, ist ein Lenkdrachen eine willkommene Herausforderung. Mehrere Leinen machen das Segel zum lenkbaren Spielgerät, das am Himmel abenteuerliche Kurven und Tänze vollführt. Es ist einfacher als es aussieht und diese Drachen brauchen meist weniger Wind als herkömmliche Steigdrachen. Sie können abenteuerliche Geschwindigkeiten erreichen und trotzdem präzise gesteuert werden. Sogenannte Kampfdrachen aus einfachen Formaten sind beliebte Wettkampfinstrumente. Der Kampf besteht aber nicht darin, dass die Drachenmeister sich zu verletzen versuchen! Bei der aus Indien und Afghanistan stammenden Sportart geht es darum zu versuchen, den gegnerischen Drachen mittels Berührung oder Umwickeln der Leine zu Boden zu zwingen.
Auch das Durchtrennen der Leine wird in manchen Wettbewerben anvisiert. Es ist kurzweilig, solchen Wettbewerben zuzuschauen. Vielleicht gibt es auch in Ihrer Nähe ein Drachenfest oder einen Flugtag, das sollten Sie sich nicht entgehen lassen! Griffe und verschiedene Spulen sind als Lenkhilfen erhältlich, aber mit bloßen Händen sollten solche Drachen trotzdem nicht geflogen werden, Handschuhe schützen die Hände vor den einschneidenden Schnüren.
Action durch Traction
Einen wahren Boom erleben gerade die Zugdrachen oder Traction Kites. Die großen Lenkmatten, die vom Aussehen her an Lenkfallschirme erinnern, bieten dem Wind soviel Widerstand, dass der Lenker sich durch die enorme Kraft über Wiese oder Strand ziehen lassen kann. Auf einem Board stehend oder in kleinen speziellen Buggys sitzend kann man die Meister dieses Sports dahinrasen sehen. Aber Vorsicht! Anfänger sollten sich anleiten lassen und mit kleineren Modellen beginnen, an denen sie zunächst einmal das Prinzip trainieren und ihre Fähigkeiten schulen.
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