„Nein!“ Dieses Wort sind Eltern von Kleinkindern schon früh gewöhnt und lernen es bald einfach zu ignorieren. Eine größere Herausforderung ist dann meist das Trotzalter im zweiten Lebensjahr. Hier wird aus dem „Nein“ dann ein aufbrausendes „Will nicht!“, das oft von Geschrei, Wutanfällen und Trampeln begleitet wird. Ein anstrengendes Alter, das die Eltern oft an ihre Grenzen führt.
Aber genau darum geht es dem Trotzköpfchen ja: Seine persönlichen Grenzen abzustecken: „Wie weit kann ich eigentlich gehen?“. Es ist kein böswilliges Verhalten des Kindes Ihnen gegenüber, diese Entwicklungsphase gehört zum Heranwachsen unbedingt dazu.
Wie sollte ein Kind ohne die Erfahrung des Widerstandes und des Misserfolges lernen, eine positive Affektkontrolle zu entwickeln? Wie sollte es später in wichtigen Situationen angemessen mit negativen Erfahrungen umgehen können, wenn es das nicht in belanglosen Situationen gelernt hat?
Stellen Sie sich also dem Zwergenaufstand, indem Sie sich die Hintergründe bewusst machen und sich schon einmal im Voraus auf die nächste Attacke der Trotzphase einstellen.
Trotzanfall: Suche nach der Grenze
Wenn der kleine Schatz den nächsten Trotzanfall hat und das gesamte Repertoire herunterzieht von heulen, schreien und trampeln, will er damit voll auf Konfrontation gehen. Der Anlass ist oft völlig unscheinbar und es wäre jetzt vielleicht ganz einfach, seufzend zu sagen „Dann eben nicht, wir können es auch anders machen“.
Doch indem Sie jetzt nachgeben, nehmen Sie dem Kind die Grenzen, nach denen es gerade sucht. Es wird also immer und immer wieder diesen Grenzen nachlaufen und wenn Sie jetzt der Auseinandersetzung ausweichen, kommt die nächste.
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Und dann geht es irgendwann nicht mehr um unwichtige Dinge, sondern um Entscheidungen, von denen vielleicht sogar die Sicherheit und die Gesundheit des Kindes abhängen. Also besser jetzt als in wichtigeren Angelegenheiten dem Trotzkopf die Stirn bieten.
Ruhig bleiben und standhaft: So schonen Sie Ihre Nerven während der Trotzphase
Schalten Sie innerlich auf unbewegliches Bergmassiv und versuchen Sie, den Trotzanfall zu ignorieren – was zugegebener Maßen nicht immer sehr einfach ist. Ein Kind, das von der Warteschlange im Supermarkt bis hinaus auf die Parkplätze zu hören ist, erweckt ziemliches Aufsehen.
Geben Sie nicht nach, nur um nicht den verächtlichen Blicken der lieben Mitmenschen ausgeliefert zu sein. „Die hat ihr Kind aber gar nicht im Griff“ oder „Was für eine Rabenmutter“ scheint man herauslesen zu können. Unwichtig. Es geht um Ihr Kind und nicht um die Meinung der anderen.
Bleiben Sie bei einem Trotzanfall abwartend in der Nähe ihres Kindes, um sicherzustellen, dass nichts passiert. Ein Trotzanfall kostet Kraft und dauert deshalb nicht lange. Und plötzlich ist alles wieder normal, als wäre nichts geschehen. Worum ging es nochmal?
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