Die englische Küche wird gerne mal mit Spott überzogen – gelten die Engländer doch nicht gerade als Gourmets. Und so sehr sich einheimische Spitzenköche wie Jamie Oliver oder Nigella Lawson auch bemühen, gegen den schlechten Ruf ankochen – die englische Küche wird mitleidig belächelt. Zu Unrecht.
Die Engländer haben einige Schmankerl zu bieten und vor allem die Desserts sind eine Kostprobe wert. Da gibt es die köstliche Bakewell-Tarte. Einen leckeren, mit Mandeln und Eiern belegten Mürbeteig-Kuchen. Oder den gehaltvollen Syllabub. Das cremige Dessert aus Schlagsahne, Zitronensaft – gerne auch einem Schuss Sherry oder Wein – wurde bereits im 16. Jahrhundert genossen.
Nicht zu vergessen die vielseitigen Puddings und Kuchen (cakes), mit denen sich die Engländer den Tag versüßen. Und dann gibt es natürlich die Crumbles. Ein Dessert, welches auch bei den Amerikanern hoch im Kurs steht.
Crumbles – Fruchtkompott mit Kruste
Bei den Crumbles handelt es sich um eine Art überbackenes Fruchtkompott, die Krönung bildet eine Kruste oder ein knuspriges Teig-Topping. Je nach Region bezeichnen die Engländer ihre Crumbles auch als „Crisp“, „Grunt“ oder „Cobbler“.
Die Amerikaner hingegen reden von „Slump“ oder „Pandowdy“. Auch bei der Zubereitung gibt es leichte Unterschiede. In England kommen die Crumbles mit einem Boden aus leckerem Fruchtkompott und einem Topping aus Zucker, Zimt, Haferflocken und geschmolzener Butter daher.
Die Amerikaner bevorzugen ein Topping, das ein wenig an einen Streuselkuchen erinnert. Aus Mehl, Butter, Milch oder Buttermilch wird ein Teig hergestellt, der über den Kompott gegeben wird. Das Fruchtkompott wird dabei nicht vollständig mit dem Teig bedeckt, sodass das Ganze an einen Auflauf erinnert, sondern blitzt an vielen Stellen appetitlich hervor.
Crumbles selbstgemacht
Um diesen leckeren Nachtisch zu probieren, muss man nicht zwangsläufig ins Heimatland der Crumbles reisen – das geht auch in der heimischen Küche. Zuerst steht die Zubereitung eines Fruchtkompotts nach Wahl auf dem Programm.
Besonders geeignet sind hierzu feste Äpfel oder auch Rhabarber – beide bleiben auch im Kompott schön bissfest. Generell ist für diesen Nachtisch jedoch jede Art von Fruchtkompott geeignet. Einfach das gewünschte Obst in mundgerechte Stücke zerkleinern, mit ein wenig Butter, Zucker – wahlweise auch Zimt oder Vanille – in einen Topf geben, langsam schmurgeln lassen, bis das Kompott die richtige Konsistenz hat und das Ganze in eine Auflaufform füllen.
Für das Topping eine sämige Teigmischung aus Mehl, Zucker, Milch und Butter herstellen – auf Wunsch noch in Butter geschwenkte Haferflocken oder zerbröselte Makronenkekse unter den Teig heben. Die Teigmischung nicht zu einheitlich über das Kompott geben und das Dessert für 10 bis 15 Minuten in den Backofen schieben, bis die Teigkruste appetitlich braun ist. Mit Vanillesoße oder einer Kugel Vanilleeis servieren. Guten Appetit!
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