Wie die meisten technischen Neuerungen wird auch das Navigationsgerät als Ersatz für die Wanderkarte nur zögerlich angenommen. Viele Wanderer wissen nicht so recht, wie sie die neuen GPS-Geräte einschätzen sollen. „Zu kompliziert“, „zu teuer“ sind die Einwände. Doch wer sich einmal näher beschäftigt hat mit einem GPS-Gerät, der fängt schnell Feuer und versteht, warum der Deutsche Wanderverband und die Deutsche Wanderjugend diese neue Art zu wandern unterstützen und dazu ermuntern.
Mit Karte und Kompass
Die gute alte Methode, mit Wanderkarte und Kompass seinen Weg zu suchen, hat sich über Generationen bewährt, doch stellt sich nicht jeder gleichermaßen geschickt an im Umgang mit der kleinen orientierungsgebenden Nadel und so mancher Umweg wird da unbeabsichtigt gemacht. Die modernen Navigationsgeräte, die es für Wanderer gibt, geben jedem zu jeder Zeit genau Auskunft über den momentanen Standort – bis zu 10 Metern genau, je nachdem wie viele der mittlerweile rund 30 Satelliten gerade erreicht werden können. Der Kompass hingegen würde nur die Richtung bestimmen lassen, in die zu gehen ist, nicht aber die Entfernung, die sich durch die GPS-Navigation ermitteln lässt. Die GPS-Geräte werden gemeinsam mit einer herkömmlichen Streckenkarte verwendet, aber zunehmend gibt es auch Navigationsgeräte, die mit digitalen Wanderkarten versehen sind und den Wegverlauf grafisch auf dem kleinen Display darstellen.
Der Trick mit den Tracks
Das Geniale am GPS-Gerät ist sein Gedächtnis: Nach dem Eingeben der Startkoordinaten protokolliert das Gerät in kleinen Abständen den zurückgelegten Weg durch so genannte Tracks. Im Notfall würde es also den Weg zurückweisen können. Diese gespeicherten Tracks bilden miteinander verbunden eine Route und werden mittlerweile auch dazu genutzt, sie im Internet herunterzuladen und so empfohlene Wandervorschläge nachzulaufen. Auch der Deutsche Wanderverband bietet solche Routen im GPX-Format an. Stellen und wichtige Orte, die man sich besonders merken möchte, kann man jederzeit im GPS-Gerät speichern und später wieder aufsuchen – Pilzsucher horchen hier sicher auf!
Schatzsuche modern
Sehr beliebt ist mittlerweile das sogenannte Geocaching, eine Art moderner Schatzsuche. Eine Kiste, eine Flasche oder ein anderer Gegenstand wird irgendwo versteckt und die GPS-Koordinaten werden gespeichert. Im Internet oder bei Wanderaktionen werden die Koordinaten bekannt gegeben und die Suche kann beginnen. Wer den Cache findet, kann etwas entnehmen, etwas anderes hineinlegen, sich in einer Liste eintragen und verbirgt den Cache dann wieder. Bei manchen Aktionen werden auch mehrere Cache-Touren miteinander verbunden und ergeben eine ganze Schnitzeljagd. Beim Auslegen und Suchen von Caches sollte man aber auch verantwortungsvoll eines im Auge haben: den Naturschutz. Wenn die Wege verlassen werden, muss besonders darauf geachtet werden, Pflanzen nicht zu beschädigen und Futter- und Ruheplätze von Tieren nicht zu stören.
Den Spaß am Wandern neu entdecken
Wer bisher wandern langweilig fand oder vergeblich versucht hat, seine Kinder für den Aufenthalt an der frischen Luft zu begeistern, dem bieten sich mit dem satellitengestützten Wandern ganz neue Möglichkeiten. Da es viele verschiedene Geräte gibt, sollte man sich vor dem Kauf vielleicht erst einmal eines ausleihen und herausfinden, welche Funktionen einem wichtig sind. Hilfestellungen und Ratschläge gibt der Deutsche Wanderverband auf seiner Homepage www.wanderbares-deutschland.de oder auch jeder der lokalen Wandervereine.
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