In einer Landkommune auf der Schwäbischen Alb wurde ein vegetarischer Brotaufstrich, der Zwiebelschmelz, kreiert. Er war zunächst nur für Freunde und Bekannte gedacht. Schnell zeigte sich jedoch, dass es großes Interesse an vegetarischer und nach den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft hergestellter Kost gab. Schon bald wurde der Zwiebelschmelz an Naturkostläden verkauft.
Auf einem Bauernhof in Schönings Heimat Schleswig Holstein entstand 1991 das Unternehmen Zwergenwiese. Das Unternehmen wuchs mit dem Markt für Naturkost. Das Geschäftsmodell besteht in der Herstellung und dem Vertrieb von Nahrungsmitteln, die unter dem Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit hergestellt werden.
Seit 1996 befindet sich der Firmensitz der Zwergenwiese Naturkost GmbH in Silberstedt. Im Jahr 2008 belief sich der Umsatz des Unternehmens auf ca. 8 Mio. Euro. Es wurden rund 50 Mitarbeiter beschäftigt.
Das Geschäftsmodell der Zwergenwiese
Am Geschäftsmodell hat sich seit der Gründung nicht viel geändert. Der Fokus bei Produktion und Verkauf liegt noch immer auf Schleswig-Holstein. Das Unternehmen wirbt damit, dass die verwendeten Rohstoffe bevorzugt aus der Region stammen und dass dadurch kurze Transportwege ebenso gewährleistet sind wie eine Förderung des biologischen Landbaus in Schleswig-Holstein.
Der Vertrieb der Produkte (es handelt sich im Wesentlichen um Brotaufstrich, der in ca. 60 Sorten erhältlich ist) erfolgt zum größten Teil über den ökologisch orientierten Einzelhandel. Die Zwergenwiese Naturkost GmbH ermöglicht diesem exklusiv den Verkauf der eigenen Produkte. Auch über die Internetseite des Unternehmens findet kein Verkauf statt. Zwar werden umfangreiche Informationen zu allen Produkten (wie z. B. Nährwerte, Allergie-Infos, Zutaten und Rezepte) veröffentlicht. Der Erwerb ist online aber nicht möglich.
Alle hergestellten Produkte sind vegetarisch. Die meisten Produkte sind darüber hinaus vegan. Alle verwendeten Rohstoffe erfüllen die Bio-Kriterien zu 100 Prozent. Die Rohstoffe werden so wenig wie möglich verarbeitet. Auch die Produktionsstätte der Zwergenwiese Naturkost GmbH setzt auf umweltfreundliche Techniken. So werden etwa Kraft-Wärmekopplungs- und Regenwasseraufbereitungsanlagen genutzt.
Schöning hat sich eigener Aussage zufolge alle Fähigkeiten, die für den Aufbau ihres Betriebs notwendig waren, selbst angeeignet. So musste sie technische Zusammenhänge ebenso erlernen wie kaufmännische Kenntnisse. Sie fährt heute noch immer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Schöning engagiert sich für lokale soziale Angelegenheiten. Sie wirkte z. B. beim Umbau eines ehemaligen Kasernengeländes in Schleswig in einen neuen, barrierefreien Stadtteil mit.
Schöning sagte im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag im Jahr 2008, dass die Geburt ihrer Tochter sie zu einer neuen Reflexion verschiedener Dinge bewegt habe. Sie habe sich im Angesicht von Kernkraft, Umweltverschmutzung und Kaltem Krieg zu einer anderen Lebensweise entschlossen. Dazu zählte der Verzicht auf Fleisch und Wurst. Daraus ergab sich das praktische Problem eines Mangels an schmackhaften Brotaufstrich. Die Lösung dieses Problems (die Herstellung von Zwiebelschmelz auf der Basis von Pflanzenfett) war also der Grundstein des Unternehmens Zwergenwiese.
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