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Vanilleersatz:

Die Tonkabohne – eine süße Versuchung

Erstmals erwähnt wurde die Tonkabohne bereits im 18.Jahrhundert, doch erst in den vergangenen Jahren wurde sie hierzulande bekannt. Ihr Einsatz in der Küche sorgte dafür, dass die Tonkabohne buchstäblich in aller Munde war.

Eine handvoll Tonkabohnen auf einem Tisch.

Kostengünstiger Vanilleersatz: Die Tonkabohne riecht und schmeckt intensiver als Vanille. Bild: © fotolia.de

Vor allem wenn es um die Nachspeisen geht, schwören viele Spitzenköche auf die geheimnisvolle, schwarze Bohne, bei der es sich um Samen des Tonkabaumes handelt. Das mag zum einen daran liegen, dass die Köche von Berufs wegen immer auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen sind.

Zum anderen ist es wohl der Tatsache geschuldet, dass die mandelförmige Tonkabohne zwar nach Vanille schmeckt, jedoch wesentlich günstiger zu haben ist. Doch so süß und aromatisch die Bohnen auch sein mögen – sie sind mit Vorsicht zu genießen. In frischem und rohem Zustand sind die Tonkabohnen giftig.

Tonkabohne – die Glücksbohne der Südamerikaner

Den wildwachsenden Tonkabaum findet man in den nördlichen Teilen Südamerikas – bevorzugt in Guayana und im Quellgebiet des Orinoko – oder in der Karibik. Da die Nachfrage nach den süßen Bohnen aber immer weiter steigt, werden Tonkabäume mittlerweile auch in Venezuela und Nigeria gezüchtet, um die Nachfrage befriedigen zu können.

In Südamerika ist die Tonkabohne übrigens weitaus mehr, als nur ein Gewürz. Die Bohne gilt als Glückbringer und taucht in getrockneter Form in so mancher Geldbörse auf. Und ein Amulett mit Tonkabohnen soll den Träger nicht nur vor Bösem beschützen, sondern zugleich Glück und Liebe anziehen.

Tonkabohnen – mit Vorsicht zu genießen

Tonkabohnen sind köstlich und vielseitig, keine Frage. Sie dienen zum Aromatisieren von Süßspeisen jedweder Art und verleihen sogar echt italienischer Tomatensauce das gewisse „Etwas“.

Doch Vorsicht: Verzehrt man die Bohnen roh, dann schmecken sie nicht nur leicht bitter, sondern können bei übermäßigem Verzehr schwere Leberschäden nach sich ziehen. Der Grund hierfür ist das in der Tonkabohne enthaltene Cumarin.

Cumarin ist ein Gift, welches den sehr intensiven und zugleich süßen Geruch der Tonkabohne hervorruft. Das Cumarin findet sich übrigens auch im beliebten Waldmeisterkraut, mit dem man die Maibowle würzt – dort kommt es allerdings in einer geringeren Dosis vor.

Tonkabohnen  – ein günstiger Vanilleersatz

Tonkabohnen werden vor allem als eine Art Vanilleersatz geschätzt. Kein Wunder: Während echte Vanille mittlerweile zu den teuersten Gewürzen überhaupt gehört, sind Tonkabohnen deutlich günstiger.

Und als wäre das nicht schon genug, lässt sich die Bohne mehrfach verwenden und kann zudem äußerst sparsam dosiert werden. Einfach die getrocknete Tonkabohne mit einer haushaltsüblichen Raspel bearbeiten und den Speisen ein wenig der geriebenen Bohne beigeben.

Tonkabohnen für duftende Verführung

Tonkabohnen sind nicht nur günstiger als die Vanille, sie duften auch wesentlich intensiver. Folglich ist die Tonkabohne auch bei der Parfümherstellung gefragt. Sie dient als Grundstoff vieler bekannter Parfüms, die unter anderem aus dem Hause Dior oder Chopard stammen. Sogar in Herrenparfüms kommt die Bohne zum Einsatz, wird ihr doch eine Wirkung nachgesagt, die nicht nur erotisierend, sondern gar hypnotisch sein soll.

Nebenbei aromatisiert die würzige Bohne auch Tabak und gibt ihm eine gewisse Feuchtigkeit. Wer den reinen Duft der Tonkabohne genießen möchte, kann sie auch als Räucherwerk verwenden. Das riecht nicht nur wunderbar würzig, sondern hebt sogar die Stimmung.

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Ein Kommentar

  1. Besten Dank für die ausführlichen Infos. Das liest sich sehr gut und ich konnte einiges Neues übernehmen. Allerdings ist es wirklich schwer hierzulande eine Tonkabohne zu erwerben.