Eine einschleichende Routine – so sagt man – sei Gift für jede Beziehung. Damit die Gemeinsamkeiten nicht völlig aus einer Beziehung verschwinden und sich eine bestimmte Monotonie breitmacht, ist von beiden Partnern ein bestimmtes Maß an Anstrengung notwendig. Doch nicht nur der Alltag trägt oftmals zum Scheitern von Beziehungen bei. Von größter Wichtigkeit ist auch das Selbstbild beider Partner. In der heutigen Zeit, die von Egoismus und Selbstverwirklichung geprägt ist, ist es oftmals sehr schwierig, das richtige Mittelmaß der Selbstliebe zu finden.
Egoismus und Partnerschaft
In einer idealen Beziehung stehen unter anderem gegenseitiges Vertrauen, Treue, Respekt, tiefgehende Gespräche und eine erfüllte Sexualität im Vordergrund. Die Partnerschaft besteht aus gegenseitigem Nehmen und Geben, beide kümmern sich liebevoll umeinander. Doch oftmals kann man beobachten, dass im Laufe der Zeit der Partner zur Selbstverständlichkeit wird und dann meistens der eine mehr gibt als der andere. Nach einer gewissen Zeit beginnt dann der eine und dann vielleicht auch der andere quasi „sein eigenes Ding durchzuziehen“. Ein Teufelskreis, der in der Spirale des Egoismus und der Rücksichtslosigkeit endet. Wie kann man das verhindern bzw. darauf achten, dass es erst gar nicht so weit kommt?
Ein gesundes Maß an Egoismus
Ein gewisses Maß an Egoismus ist völlig normal. Ein Zuviel davon ist allerdings für eine Partnerschaft gefährlich, da es in einer Beziehung immer um Zweisamkeit und nicht um das Durchboxen eigener Interessen geht. Solange die Selbstliebe in gesunden Bahnen verläuft und niemand dadurch verletzt wird, ist sie unproblematisch. Überschreitet man die Grenze, hat es zur Folge, dass man nur noch auf seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse fokussiert ist. Nebeneinanderherleben, Ungerechtigkeit und Einseitigkeit sind die Folgen dieser Egoismus-Spirale. Um dem rechtzeitig entgegenzusteuern, müssen beide Partner gleichermaßen Beziehungsarbeit leisten.
Es bringt nichts, wenn Sie den Egoismus des Partners monate- oder vielleicht sogar jahrelang stillschweigend ertragen und dann irgendwann explodieren, weil Sie es nicht mehr aushalten. Suchen Sie ein offenes Gespräch mit Ihrem Partner, am besten in ruhiger und angenehmer Atmosphäre. Geben Sie Ihrem Partner Zeit. Es wird ihm wahrscheinlich schwerfallen, sich von heute auf morgen völlig zu verändern und loben Sie bereits jede kleine Bemühung in die richtige Richtung.
„Denk auch einmal an dich“
Für den Partner da zu sein fällt gerade zu Beginn einer Beziehung, wo die Verliebtheit noch am stärksten ist, den meisten recht leicht. Alles dreht sich nur um den Partner und die Rücksichtnahme ihm gegenüber ist unendlich groß. Doch genau das ist oftmals ein gefährliches Unterfangen: Man vergisst meistens ganz sich selbst. Die eigenen Interessen, eigene Hobbys, womöglich auch der Freundeskreis werden komplett hinten angestellt. Man verliert im Laufe der Zeit einen Teil seiner Persönlichkeit und passt sich voll dem Partner an. Das hat zur Folge, dass man sein Selbstvertrauen langsam aber sicher verliert. Fehlendes Selbstvertrauen wieder endet meistens in Ängsten. Plötzlich hat einer der Partner Angst vom anderen nicht mehr geliebt zu werden, nicht genügend Anerkennung zu bekommen oder sogar verlassen zu werden. Misstrauen und Eifersucht sind das Ergebnis.
An sein eigenes Ego zu denken ist vielleicht schwieriger als man vorerst denkt, da es oftmals bedeutet, festgefahrene Verhaltensmuster bei sich selbst und in der Beziehung zu ändern. Unternehmen Sie wieder etwas mit Ihren Freunden. Suchen Sie sich ein Hobby oder eine Freizeitbeschäftigung, die Ihnen Spaß macht. Versuchen Sie, sich selbst neu zu entdecken. Selbstliebe bildet nämlich nicht nur die Grundlage für das eigene Glück, sondern wirkt sich auch stark auf Ihre Beziehung aus. Wer in seinem Leben Angst vor Veränderungen hat, wird unweigerlich einem Stillstand entgegensteuern. Ein Zustand, der letztendlich eine Beziehung zerstören kann.
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