Mehr und mehr Städte verlangen in ihren Bauvorschriften, dass Dächer – beispielsweise von Garagen oder Carports – begrünt werden. Was klingt wie eine weitere Bürgerknebelungsmaßnahme muss so schlecht nicht sein – auch, wenn man kein Ökofreak ist. Denn Dachbegrünung kann sich in Cent und Euro und erhöhter Lebensqualität bezahlt machen.
Vorteile von Dachbegrünung
Bepflanzte Dächer bieten eine Reihe von Vorteilen, die nicht nur ökonomischer, sondern auch ökologischer Natur sind und die Lebensqualität erhöhen:
- Pflanzen und Boden speichern bis zu 30 Liter Wasser pro Quadratmeter. Das senkt den Abwasseranteil, was in manchen Gemeinden finanziell vergütet wird und trägt in der Masse zur Reduzierung des Überschwemmungsrisikos bei.
- Die Bepflanzung schützt das Dach vor UV-Strahlung und Witterungseinflüssen, so dass es länger hält.
- Die Lärmbelastung verringert sich, weil die Dachbegrünung Schall schluckt.
- Pflanzen filtern die Luft und entfernen Staub und Schadstoffe
- Das Kleinklima verbessert sich, weil Niederschlag langsamer verdunstet.
- Die Dachoase ist Lebenraum für Pflanzen und Tiere – Ausgleich für die zunehmende Landschaftsversiegelung.
- Begrünte Dächer erfreuen das Auge, z.B. haben Kinder so auch in der Stadt die Möglichkeit, Schmetterlinge und andere Insekten zu beobachten, genauso wie Vögel, die sich von den Insekten oder Pflanzen ernähren.
Schutz vor Mobilfunkstrahlung durch Dachbegrünung?
Interessant für Leute, die auf elektromagnetische Wellen sensibel reagieren: Das Institut für Hochfrequenz-, Mikrowellen- und Radartechnik der Universität der Bundeswehr in München hat bereits vor einigen Jahren im Auftrag des Forschungslabors für Experimentelles Bauen der Universität Gesamthochschule Kassel die abschirmende Wirkung von begrünten Dächern untersucht. Ein Dach mit etwa 16 Zentimetern Substrathöhe konnte je nach Frequenzbereich eine Strahlungsdämpfung zwischen 22 und 60 dB erreichen, ein normales Ziegeldach dagegen nur etwa 3 dB.
Naturnahe, extensive Dachbegrünung – geringer Aufwand, hoher Nutzen
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Wer sein Dach mit Pflanzen bestückt, die in der Region gedeihen und ähnliche Lebensbedinungen brauchen, wie sie ein Dach bietet, hat wenig Arbeit. Gerade Garagen- oder Carportdächer können meist nur wenig zusätzliches Gewicht tragen. Hier wird die Substratschicht nur dünn und wenig nährstoffreich sein, und man kann nur solche Pflanzen setzen oder aussähen, die mit extremen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zurechtkommen.
Dazu gehören beispielsweise verschiedene Moose, Trockengräser und so genannte Sedum-Arten. Das sind Pflanzen wie die Hauswurz, die in ihren dicken, fleischigen Blättern Wasser für Notzeiten speichern können.
Auch mehrjährige winterharte Wildkräuter wie der weißrosa blühende Feldthymian oder Quendel (Thymus pulegioides), die weißblühende Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium) und die leuchtend blaublütige Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus) kann man in spezialisierten Samenhandlungen erwerben. Dort oder bei spezialisierten Dachgärtnern bekommen Sie auch weitere für die Dachbegrünung geeignete Pflanzen.
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