Vor nicht allzu langer Zeit waren Gewürze ein kostbares Gut und ein begehrtes Mitbringsel der Kreuzfahrer und weitgereisten Händler, die aus fernen Ländern heimkehrten. Noch heute gelten Safran und Vanille als die edelsten Gewürze überhaupt und haben diesbezüglich dem Pfeffer den Rang abgelaufen.
Weder Safran noch Vanille lassen sich wirklich künstlich herstellen, weil sie einen Cocktail aus Hunderten von Aromen enthalten. Zudem sind beide auch in der Herstellung aufwändig: Safranfäden müssen nach wie vor von Hand gepflückt werden, und auch die Vanilleschoten verlangen viel Handarbeit. Kein Wunder, dass sie auch zu den teuersten Gewürzen gehören. Die feinen Safranfäden veredeln jedes Reisgericht und Vanille ist der Ritterschlag für Süßspeisen und Desserts.
Heute sind die Gewürze Bestandteil einer jeden Küche und die Raffinesse der Mahlzeiten zeichnet sich nicht selten durch das Fingerspitzengefühl aus, mit dem die Gewürze verwendet werden. Muskatnuss gehört ebenso zum Kartoffelpüree wie das Salz und wer gebratenes Lamm zubereitet, kommt nicht ohne Rosmarin aus.
Der aromatische Zimt ist das klassische Gewürz der Weihnachtsbäckerei. Doch auch sonst verleiht er süßen und herzhaften Gerichten eine ganz eigene, pikante Note. Zu den beliebtesten Gewürzen zählen allerdings Pfeffer und Knoblauch.
Knoblauch und Pfeffer – die Klassiker
Es dürfte nur wenige Küchen geben, in denen Pfeffer und Knoblauch nicht zu finden sind. Kein Wunder, die beiden Gewürze sind einfach kulinarische Allrounder. Pfeffer lässt so einiges mit sich machen, es hängt nur davon ab, in welcher Farbe die Körnchen ins Haus kommen.
Kurzgebratene Speisen werden durch die mild-fruchtigen grünen Pfefferkörner abgerundet. Der weiße Pfeffer passt hervorragend zu Fisch und der schwarze Pfeffer zu allen deftigen Speisen, die ein würzig-scharfes Aroma vertragen können. Der Cayennepfeffer ist die Krönung des scharfen Aromas. Nebenbei bemerkt gehört diese Pfeffersorte gar nicht in die Familie des Pfeffers, sondern zu den Chilischoten. Gleiches gilt für feurigen Tabasco – sozusagen Cayennepfeffer in flüssiger Form.
Auch die würzig-scharfe Knoblauchknolle ist ein kulinarischer Tausendsassa. Kaum ein Gericht aus dem mediterranen und südasiatischen Raum kommt ohne die würzige Knolle aus.
Doch Vorsicht: Der Knoblauch ist so geschmacksintensiv, dass es manchmal sogar reicht, nur die Salatschüssel mit einer Knoblauchzehe einzureiben. Gleiches gilt für das leckere Knoblauchbrot (Bruschetta), welches nur sanft mit einer Knoblauchzehe abgerieben werden darf – alles andere ist zuviel des Guten. Übrigens: Je frischer der Knoblauch ist, desto milder ist er im Geschmack.
Gewürze – frisch gekauft, gut gelagert
Die Gewürzregale eines gut bestückten Supermarktes lassen eigentlich keinen Wunsch offen. Angeboten werden, fein säuberlich in Tütchen und Dosen abgefüllt, die exotischsten Gewürze. Die Gewürzmischungen für jeden Anlass gibt es gleich noch mit dazu. Hier gilt natürlich: Je frischer die Gewürze, desto besser.
Wer anstelle des herkömmlichen Muskatnuss-Gewürzpulvers schon einmal eine frisch geriebene Muskatnuss verwendet hat, der weiß um die Unterschiede der Darreichungsform. Abgesehen davon ist es natürlich nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch eine des sinnlichen Erlebens. Vergleichbar vielleicht mit dem Wocheneinkauf in einem Supermarkt, in dem alles geruchsneutral in Plastikfolie verschweißt ist und dem Bummel über einen Wochenmarkt, dessen frische und farbenfrohe Auslage duftend und appetitlich zum Kauf lockt.
Generell ist es empfehlenswert, nur kleine Mengen der jeweiligen Gewürze zu kaufen, da sich die Aromastoffe schnell verflüchtigen. Während die Ingwerwurzel ihr Aroma bis zu einem Jahr und länger behält, sind es beim gemahlenen Ingwer gerade einmal sechs Monate. Das schicke Gewürzregal eignet sich daher zur Aufbewahrung nur bedingt – es sei denn, es wird an einem kühlen, dunklen Ort platziert und die Aufbewahrungsbehälter schützen die empfindlichen Gewürze vor Licht und lassen sich fest verschließen.
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