Da sie vor allem in den 60er- und 70er-Jahren zur Stadtbegrünung gepflanzt wurde, ist der äußerst dekorative Baum im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet. Wild wachsende Ebereschen findet man heute nur noch selten.
Hartnäckige Gerüchte um die Eberesche
Wie viele Wildobstsorten enthalten auch die Früchte der Eberesche schwache Gifte, die zu Übelkeit, Erbrechen und anderen Verdauungsbeschwerden führen können. Warum sich aber, im Gegensatz zu Holunder und Schlehe, das Gerücht der Giftigkeit in der Bevölkerung hält, ist rätselhaft. Immerhin sind sie zwar, wie die volkstümliche Bezeichnung verrät, nicht nur bei Vögeln beliebt, sondern zeichnen sich durch ihren besonders hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Gerade deshalb sind sie besonders gesund, wenn es um die Aktivierung des Immunsystems und die Bekämpfung von Erkältungsbeschwerden geht.
Hübsch anzusehen und gesund
Die Eberesche erfreut sich als „Hausbaum“ größter Beliebtheit, was nicht nur von ihrer überschaubaren Wuchshöhe von durchschnittlich 15 Metern herrührt. Von der Gestalt her ist der Baum eher zierlich. Kennzeichnend kultivierter Pflanzen sind neben den gefiederten Blättern auch die glatte, braune Rinde und die runde Baumkrone. Während sich die cremeweißen Blütenrispen der Vogelbeere von Mai bis Juli ausbilden, kann man im August und September zur Ernte der reifen Beeren schreiten. Diese Früchte sind vom Geschmack her säuerlich-herb bis bitter, verlieren aber bei der Verarbeitung nicht nur einen Teil der Bitterstoffe, sondern auch alle giftigen Substanzen.
Vielfältige Verwendung
Gesundheitsbewusste, die sich per Leiter an die Vogelbeeren-Ernte trauen, werden mit außergewöhnlichen Früchten belohnt, die sich vielfältig verarbeiten lassen. Dennoch gilt es, die Früchte eines bestimmten Baumes vor der Ernte zu probieren. Ebereschen-Früchte haben von Jahr zu Jahr einen unterschiedlichen Gehalt an Bitterstoffen, die zum Beispiel beim Kochen nicht ganz verschwinden. Sollten die Früchte extrem bitter schmecken, lässt man am Besten die Finger von ihnen. Zusätzlich gilt, dass man Ebereschen an stark befahrenen Straßen meiden sollte. Sie sind einer hohen Schadstoffbelastung durch Abgase ausgesetzt und deshalb nicht empfehlenswert. Säuerlich-herbe Beeren, die an geschützten Orten geerntet wurden, lassen sich jedoch nicht nur trocknen, sondern auch zu schmackhaften Säften, Konfitüren und Likören verarbeiten.
Beispiel Gelee: Schocken Sie die Schwiegermutter!
Da die Vogelbeere, wie beschrieben, immer noch als giftig verschrien ist, kann Ebereschenkonfitüre auf dem Frühstückstisch für manche Überraschung sorgen. Ihre Zubereitung ist denkbar einfach. Die frischen, gewaschenen und entstielten Früchte werden 24 Stunden im Eisschrank eingefroren und so weiter entbittert. Hiernach werden die Beeren 15 bis 20 Minuten in Wasser gekocht, abgegossen und mittels Passiermühle von der zähen Schale und Kernen befreit. Das so entstandene Beerenmus wird nun zu gleichen Teilen mit Gelierzucker aufgesetzt und weitere fünf Minuten sprudelnd gekocht. In entsprechend gereinigte und verschließbare Gläser gefüllt, erhält man eine fruchtig-herbe Konfitüre, die nicht nur auf Brot, sondern auch als Preißelbeerersatz an Wildbraten geeignet ist.
„Erkältung ade!“ mal anders
Das beschriebene Fruchtmus kann man auch unter Zuckerbeigabe pur genießen. In ihm ist so viel Vitamin-C enthalten, dass schon einige Esslöffel den Tagesbedarf eines Erwachsenen decken. Außerdem lässt sich das Mus auch zu Likör, Saft und Sirup weiter verarbeiten. So kann man nicht nur ganz natürlich, sondern auch sehr ungewöhnlich die kalte Jahreszeit überstehen.
Weiterführende Links zum Thema:
Eberesche
http://www.natur-lexikon.com/Texte/wp/001/00001-eberesche/wp00001-eberesche.html
Eberschen-Gelee
http://www.koelner-zucker.de/media/wildfruechte_download.pdf
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