Es klingt asiatisch, stammt jedoch aus Italien und hilft Physiotherapeuten bei ihrer täglichen Arbeit mit verspannten Muskeln: Fango ist ein reines Naturprodukt, das aus vulkanischem Gestein gewonnen wird und ideal Hitze speichert.
Der dunkle, formbare Schlamm gibt heilsame Wärme an den menschlichen Körper ab und trägt dazu bei, schmerzhafte Verspannungen zu lösen und die Mobilität zu verbessern.
Der echte Fango stammt aus Italien
Das Heimatland des organischen Fango ist Italien, genauer: das Euganeische Becken mit seinen berühmten Kurorten Abano, Montegrotto, Battaglia und Galzignano. Schon die römischen Legionäre sollen ihre Blessuren und Rheuma-Leiden mit Fango behandelt haben.
Der italienische Fango setzt sich aus vulkanischem Schlamm, Thermalwasser und Algen oder Mikroorganismen zusammen. Im Euganeischen Becken existieren einzigartige Thermalquellen, deren Ursprünge in den Alpen liegen und die sich ihren unterirdischen Weg durch uralte Gesteinsschichten graben, bis sie an die Oberfläche gelangen. Kommt das Wasser an die Luft, beträgt seine Temperatur immer noch 80 bis 85 Grad und es ist reich an Salzen, Ionen und Brom.
In den Kurorten des Euganeischen Beckens fließt das Thermalwasser ständig über mit Fangoschlamm gefüllte Becken; dabei gedeihen verschiedene Algen und Mikroorganismen, welche die heilende Wirkung des Schlamms zusätzlich unterstützen.
Der Fango selbst kommt ebenfalls aus dem Vulkangestein des Euganeischen Beckens und hat eine auffällig helle, bläuliche Farbe. Doch er muss erst einige Wochen im Thermalwasser reifen, bis er seinen optimalen Heileffekt entfalten kann. Ist es so weit, holen die so genannten Fanghini – speziell ausgebildetes Kurpersonal – den Schlamm mit Eimern aus den Thermalbecken.
Der Fango kann sofort für die Heilbehandlungen verwendet werden und wird anschließend wieder zurück ins Becken gekippt, wo er von Neuem reifen muss. Das macht die Fangoproduktion zwar recht ergiebig, aber auch sehr teuer: Damit der Schlamm seine Qualität bewahrt, muss er ständig überwacht werden; auch sind mehrere große Becken notwendig, um stets reifen Fango in ausreichendem Maße zur Verfügung zu haben.
Wie wird Fango angewendet und gegen was hilft es?
Der deutsche Fango stammt meist aus der Eifel oder anderen vulkanischen Gebieten. Auf den langwierigen Reifeprozess wird verzichtet; zudem wird jede Fangopackung nur einmal verwendet und dann entsorgt. Wer eine Fangopackung genießt, muss sich um die aufwändige Gewinnung des Vulkanlehms jedoch keine Sorgen machen: Ihm wird eine Schlammpackung auf die schmerzenden Stellen gelegt und mit Folie und warmen Tüchern bedeckt.
Nun ist Ruhe und Entspannung angesagt, während der Fango von alleine arbeitet; seine Wärme dringt binnen 20 bis 40 Minuten tief in die Muskeln und das Gewebe vor und sorgt für ein angenehmes, weiches Gefühl auf der Haut. Mit 40 bis 45 Grad Celsius ist er nicht zu heiß; die Wärme wirkt dennoch selbst nach Entfernung der Schlammpackung weiter.
Fango kommt in den deutschen Massagepraxen vornehmlich zur Therapie von Ischiasschmerzen, Hexenschuss, Gelenkentzündungen, Durchblutungsstörungen, Ekzemen und Neurodermitis zum Einsatz.
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