Hierbei spielt es auch keine Rolle, dass ungebetene Werbeanrufe längst gesetzlich nur möglich sind, wenn das Einverständnis des Angerufenen vorliegt. Der Trick der Abzocker ist sehr einfach: Sie gaukeln ihren Opfern mögliche Gewinne vor. Ist das Glücksgefühl erst einmal geweckt, lassen sich die vermeintlichen Gewinner besonders einfach das Geld aus der Tasche ziehen. Wie Sie erkennen, ob Sie tatsächlich Fortuna am Hörer haben oder doch besser Justitia einschalten, wird Ihnen im Folgenden kurz erläutert!
Bewusstes „Kauderwelsch“
Ein sicheres Zeichen für eine Attacke der Telefonabzocker ist das schnelle Bombardement an Informationen schon in der Begrüßung. Als Angerufener versteht man nur bruchstückhaft, wer am anderen Ende ist und in wessen Auftrag er anruft. Fragen Sie deshalb bewusst nach dem Namen der Firma sowie des Mitarbeiters und notieren Sie sich die Angaben gegebenenfalls. Fragen Sie auch nach, woher man Ihre Telefonnummer hat. Kommen die Antworten stockend, nur teilweise oder gar unglaubwürdig, ist das ein Indiz dafür, dass ein Callcenter willkürlich das Telefonbuch „abtelefoniert“ und nach Vertragsabschlüssen sucht.
Geschenkte Gewinne?
Sollten Sie sich auf ein Gespräch einlassen, wird man ihnen das Gewinnsystem erläutern und von einer tatsächlichen „Gewinngarantie“ sprechen. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass allein dieser Begriff schon widersinnig ist: Ein garantierter Gewinn ist nämlich keiner, sondern muss eher als Geschenk bezeichnet werden. Denken Sie daran, dass heutzutage nur die allerwenigsten etwas zu verschenken haben und bestehen Sie, sollten Sie sich hingerissen fühlen, auf ein schriftliches Angebot via Briefpost. Geben Sie hierbei jedoch keine Adressdaten von sich preis, da Sie ja als „garantierter Gewinner“ davon ausgehen können, dass diese dem Anbieter bereits vorliegen!
„Anrufer unbekannt“
Das Unterdrücken der Rufnummer, das eine Nachverfolgung des Anrufs verhindert, ist in Deutschland bei Werbeanrufen strafbar. Sollte Sie ein solcher, unbekannter Anruf ereilen und sich als unschlagbares Gewinnspielangebot entpuppen und ihr Interesse nicht wecken, legen Sie einfach auf. Das ist keineswegs unhöflich, sondern schützt Sie rigoros vor dem Redeschwall der ausgebildeten Callcenteragenten. Übrigens: Die Praxis des abrupten Gesprächsabbruchs seitens der Angerufenen, auch mitten im Gespräch, etabliert sich mittlerweile als wirksame Methode, den Abzockfirmen nicht auf den Leim zu gehen.
Bei Rückruf – Geld weg
Besonders vorsichtig sollte jeder Telefonbesitzer sein, der eine ihm unbekannte Nummer in der Anruferliste findet. Auch auf Rückrufbitten auf dem Anrufbeantworter von Ihnen unbekannten Firmen sollten Sie im Zweifelsfall nicht beantworten. Wer sich zu einem Rückruf hinreißen lässt, landet schlimmstenfalls in einer teuren Warteschleife einer Servicenummer. Die Faustregel lautet: Wer Ihnen etwas Wichtiges mitteilen will, wird noch einmal anrufen.
Vorsicht ist grundsätzlich geboten
Da sich die Methoden stets der aktuellen Gesetzeslage anpassen und weiterentwickeln, ist man auch in Zukunft nicht vor den ungebetenen Offerten der Gewinnspielabzocker geschützt. Deshalb sollten Sie bei Werbeanrufen grundsätzlich vorsichtig sein. Das gilt im Übrigen nicht nur für vermeintliche Glücksbringer, sondern bei Verkaufsanrufen aller Art, denn zu verschenken hat heute niemand etwas – auch nicht Fortuna!
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Anonym rufen diese Leute schon längst nicht mehr an, bei mir wird ständig mit einer ausländischen Nummer angerufen, bei der eine deutsche Hotline rangeht. Sozusagen Proxies für das Telefon ..