Wer bei Google das Thema „Energiesparen“ (Strom sparen) eingibt, erhält knapp 1,2 Millionen Hinweise zum Thema. Viele widmen sich dem großen Ganzen, aber wie stehen eigentlich die Möglichkeiten, konkret im Alltagsleben etwas zu tun? Ohne allzu große Einsparungen beim Komfort, denn – geben wir es zu – ein bisschen faul sind wir doch alle.
Niemand möchte doch mehr aus dem Sessel aufstehen, um beim Fernsehapparat die Programmtaste direkt am Gerät zu drücken. Was aber spricht dagegen, nach dem persönlichen Sendeschluss – ganz egal ob es DSF Pokergirls oder springende ARTE Schäfchen sind – den Stand-by Knopf zu drücken? Spart Geld und verringert den Stromverbrauch.
Wenn jeder beim Zähneputzen das Wasser laufen lässt, gehen innerhalb von drei Minuten (ja, der Zahnarzt möchte das so) mindestens 6 Liter verloren. Zweimal am Tag (der Zahnarzt wünscht sich mehr, aber wir bleiben mal dabei) macht das 12 Liter. Bei einer klassischen Durchschnittsfamilie von 4 Personen mit Zähnen ergeben sich also 48 Liter am Tag. Das sind dann aufs Jahr hochgerechnet 17 500 sinnlos abgeflossene Liter.
Ein anderes schönes Beispiel ist der Wasserkocher. Wer hier eben nur soviel Wasser erhitzt, wie er wirklich braucht, hat nicht nur schneller seinen Kaffee oder Tee vor sich stehen, er spart auch ganz konkret Stromkosten ein. Im Durchschnitt ist nämlich ungefähr ein Liter im Topf, wenn nur ein halber Liter gebraucht wird.
Jeder möchte es schön warm haben, das ist gerade in der kalten Jahreszeit ein berechtigtes Anliegen. Aber jedes Grad weniger spart ca. sechs Prozent Heizkosten. Die Frage ist also: wie heizt man welchen Raum?
Küchen vertragen andere Temperaturen, tagsüber wenig genutzte Schlafräume können durchaus drei Grad kälter als die Restwohnung sein. Was man wissen sollte: Ungefähr 70 Prozent der in einem Haushalt verbrauchten Energie sind Heizkosten. Wer hier ansetzt kann, ganz unabhängig von der Preisentwicklung der Rohstoffe, den stetig steigenden Rechnungen etwas entgegensetzen.
Es lässt sich natürlich auch mit Glühlampen heizen Schließlich geben normale Birnen 90 Prozent ihres verbrauchten Stroms als Wärmeleistung an die Umwelt ab. Ist aber, man kann es sich vorstellen, teuer. Wer Energiesparlampen benutzt, investiert erstmal mehr in die Anschaffung, spart aber über Lebensdauer und Stromverbrauch erheblich.
Was gemeinhin etwas teurer ist, die persönliche Energiebilanz aber ebenfalls deutlich erfreulicher aussehen lässt: Einkaufen nach Jahreszeiten. So eine arme Erdbeere, die mitten im Winter über die Ozeane geflogen wird, um dann im Januar in einer matschigen Schale zu landen, neben lauter Obst und Gemüse, mit dem sie sich beim besten Willen nicht verständigen kann: wer will denn so was?
Erdbeeren gehören in den Sommer, und wenn man sie kauft, müssen sie ja nicht gerade noch im Jet Lag von der Reise vor sich hindämmern. Es gibt ja Waren, die aus der Nachbarschaft kommen. Diese sind kurioserweise nicht unbedingt günstiger, aber die Logik der Einzelhandels-Lebensmittelkalkulation sollte sie nicht von vornherein von der eigenen Liste verbannen.
Auch kleine Schritte führen ans Ziel. Wer sein eigenes Handeln hinterfragt, wird an vielen Stellen Veränderungsmöglichkeiten finden. Das spart Geld, macht die Umwelt ein wenig besser und erleichtert das eigene Gewissen. Willkommen bei den Guten.
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