Der Pausen-Snack für die Kleinen? Der ist im Normalfall fernab von „Bio“ und hat mit ausgewogener Ernährung nur wenig zu tun. Oft besteht das Pausenschmankerl aus Croissants und ähnlichen Backwaren, mit denen sich der Nachwuchs beim auf dem Schulweg liegenden Bäcker eindeckt. Allzu oft landet dann gleich noch zuckersüßes Naschzeug in der Schultasche, welches mit ebenso süßen Limonaden hinuntergespült wird.
Gesund sieht anders aus. Allerdings können leidgeplagte Eltern ein Lied von all dem gesunden Obst und Gemüse singen, welches am Nachmittag unberührt in der Brotbox liegt. Vom nahrhaften Vollkornbrot ganz zu schweigen. Alles die Schuld der Eltern, die sich zu wenig um die Ernährung der Sprösslinge kümmern? Mitnichten.
Auch die Verpflegung in Schulkantinen und Kiosken ist alles andere als „Bio“ und lässt zu wünschen übrig. Die Schul- und Kindergartenverpflegung richtet sich viel zu sehr nach dem Kostenfaktor – der gesundheitliche Aspekt wird da leider oft vernachlässigt. Eine bezahlbare Alternative, die eine Brücke zwischen „gesund“ und „trotzdem lecker“ schlägt, könnte die Aktion „Bio kann jeder“ sein, von der vor allem Kinder in Ganztagseinrichtungen profitieren.
„Bio kann jeder“ – was steckt dahinter?
Die Kampagne, die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ins Leben gerufen wurde, richtet sich an alle, die für die Verpflegung der Kinder zuständig sind.
Und so sind Erzieher, Lehrer und das verantwortliche Küchenpersonal ebenso angesprochen wie die Eltern. Zum einen sollen die Verantwortlichen davon überzeugt werden, dass eine Bio-Verpflegung in den Kantinen von Schulen und Kitas sinnvoll ist. Zum anderen zeigen die Ernährungsexperten auf, dass eine Bio-Verpflegung tatsächlich kostenneutral verwirklicht werden kann.
Die Fachleute aus dem bundesweit agierenden Netzwerk greifen dafür den Planungsverantwortlichen mit Informationen oder Workshops unter die Arme und beweisen, dass „Bio kann jeder“ mehr als nur ein griffiger Slogan ist.
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Ziel ist ein neues Gesundheitsbewusstsein
Die Ziele der Kampagne, die übrigens Bestandteil des „Bundesprogramms Ökologischer Landbau“ ist, sind hoch gesteckt. Neben der Sensibilisierung für den gesundheitlichen Nutzen der Bio-Produkte soll vor allem der Teufelskreis aus Fehlernährung, dem daraus resultierenden Übergewicht und den nachfolgenden Krankheiten unterbrochen werden.
Auch der häufig herrschende Bewegungsmangel steht im Blickpunkt, denn er ist – in Kombination mit der Fehlernährung – für das Übergewicht verantwortlich. Wissenswertes rund um die Kampagne „Bio kann jeder“ gibt es im Informationsportal Ökolandbau. Hier findet man zum Beispiel Berichte aus der Praxis Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten und sonstige Einrichtungen mit Außer-Haus-Verpflegung, die bereits erfolgreich Bioprodukte in ihre Speisepläne integriert haben.
Kalkulationsbeispiele, Leitfäden für Großküchen, die Bio-Ernährung einführen und sich Bio-zertifizieren lassen wollen, Ernährungskalender für Eltern mit Kinder und andere Informationsmaterialien stehen hier zudem zum Download bereit.
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