Man merkt Wien (Vienna) immer noch an, das es einst Zentrum einer internationalen Großmacht war und eine der wichtigsten Städte auf diesem Planeten. Aber Wien ist nie stehengeblieben, und noch heute eine der kulturell interessantesten Metropolen Europas. Traditionell steht Wien ja für klassische Musik und Theater: hier ging Wolfgang Amadeus seiner kompositorischen Berufung nach, Beethovens Fidelio feierte seine Uraufführung, die Operette wurde erfunden. Und welche Stadt kann – Achtung Wienerlied – schon auf eine eigene musikalische Gattung verweisen?
Auch das Theater ist in dieser Stadt praktisch allgegenwärtig. Ob in der Burg oder einem der anderen renommierten Häuser: Das Schauspiel war und ist fester Bestandteil Wiener Lebens. Das gilt nicht nur für die kleinen und ungeprobten Dramen, die sich dem Kaffeehausbesucher bei einer Tasse Melange offenbaren.
Museum gefällig: da hat der geneigte Besucher die Wahl zwischen kunsthistorischem und naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Breughel oder Röntgenbildersammlung, das ist hier die Frage, aber beides muss sich ja noch nicht einmal ausschließen.
Wiener Walzer, Wiener Schnitzel, Wiener Sängerknaben (nur die kleinen Würste heißen hier Frankfurter, irgendwie scheint keiner für die zuständig sein zu wollen): es gibt soviel Typisches, das aus dieser Stadt kommt. Wien ist ein Gesamtkunstwerk mit Donauanschluss – es lohnt sich ein paar Stunden zu investieren und alles mal vom Wasser aus zu betrachten.
Nicht zuletzt ist Wien natürlich eine perfekte Einkaufsstadt. Verschiedene Shoppingmeilen laden zum bummeln ein, auch in der Gegend um den Stephansdom kann viele kleine Geschäften finden, die es woanders längst nicht mehr gibt.
Der Wiener mag die Sonne. Deswegen zieht es ihn auch bei den ersten wärmenden Strahlen ins Freie. Besonders zu empfehlen sind in diesem Zusammenhang die Gastgärten an der alten Donau oder die Heurigen mit Blick über Wien. Und wenn die Sonne untergegangen ist – das tut sie auch hier – kann man im Nachtleben mal herausfinden, was das Bermuda-Dreieck mit der österreichischen Hauptstadt zu tun hat.
Wien war immer auch eine Einwandererstadt, und das merkt man der Küche bis heute an – nicht zu ihrem Nachteil. So behaupten Menschen außerhalb Wiens, das gleichnamige Schnitzel stamme eigentlich aus Mailand. Das spielt aber eigentlich keine Rolle, entscheidend ist, was auf den Teller kommt, und auf diese Kunst kann sich der Restaurantbesucher in Wien immer noch verlassen.
Auch das schon erwähnte Kaffeehaus – der Legende nach von Armeniern etabliert – gehört zu den unverzichtbaren Besuchspunkten. Neben der Vielzahl der angebotenen Kaffees überzeugt auch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Zeitungen. Zwar haben sich in den letzten Jahren einige verchromte italienische Espresso-Bars etabliert, die ursprünglichen Wiener Kaffeehäuser widersetzen sich samt Mobiliar aber glücklicherweise jeglicher Erneuerung.
Wer schon mal ein bisschen Wiener Atmosphäre vor dem heimischen Fernseher genießen möchte, der kommt bis heute nicht an Carol Reeds Klassiker „Der Dritte Mann“ vorbei. Aber auch James Bond (Der Hauch des Todes) war schon mal da, und wer ein echtes Wiener Roadmovie sehen möchte, dem sei Josef Haders „Indien“ ans Herz gelegt. Im Übrigen gilt natürlich auch für Wien das Leitmotiv einer jeden Reise: Wer selber schaut, hat mehr gesehen.
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