Empört schüttelt Frau Müller den Kopf: „Aber doch nicht schon vor der Schule!“ Beleidigt legt der achtjährige Max die Tafel Schokolade wieder in den Schrank. Kinder können zuweilen schon sehr exotische Wünsche haben, wenn es um das Essen angeht. Instinktiv meinen Kinder, dass alles, was gut schmeckt, auch gut für Körper und Gesundheit ist. Das gilt vor allem für Süßigkeiten. Jedoch wissen Eltern, dass Gummibärchen, Schokolade und Co nicht auf den Frühstückstisch gehören. Was viele aber nicht wissen, ist, dass vermeintlich gesunde Frühstücksspeisen eine Tüte Bonbons nicht nur ersetzt, sondern im Zuckergehalt teilweise sogar noch übersteigen. Cornflakes in ihren mannigfachen Erscheinungsformen sowie Geschmacksrichtungen sind wahre Zuckerbomben und alles andere als ein gesunder Start in den Tag.
Hersteller wissen um den Zuckergehalt und beschönigen ihn
Schon der Name klingt gesund: Cerealien. Mit frischer Milch und garniert mit frischem Obst erwecken sie tatsächlich den Anschein, gesund und förderlich zu sein. Trotz weiterer Suggestionen wie Vollkorn, Vollwert, Mineralien und Spurenelemente, sieht die Realität jedoch anders aus. Über ein Viertel Zucker, bei manchen Produkten sogar über 50 Prozent, machen die beliebten Frühstücksflocken nicht zu einem Artikel aus dem Müsli-Regal, sondern sollten sie eher ins Süßigkeiten-Regal der Kaufhäuser verbannen. Vor allem die beliebten „crunchigen“, also knusprigen Flakes und Pops haben es in sich. Immerhin sind sie zusätzlich mit Zucker überzogen, der sie in der Milch nicht schnell aufweichen lässt.
Packungsangaben sind unverständlich
Schlaue Eltern begnügen sich mit den verharmlosenden Packungsangaben, die die genauen Nährwerte enthalten. Pro Portion kann man sich hier ungefähr zusammenrechnen, was ein Kind während des Frühstücks verzehrt. Nimmt man hier zum Beispiel die gerösteten und gezuckerten Weizenpops, sieht man schnell, dass 100 Gramm der Frühstücksleckerei satte 43 Gramm reinen Zuckers beinhalten. Zieht man zu dieser Rechnung das Durchschnittsgewicht von Würfelzucker hinzu, kommt ein gestandener Turm von 14 Zuckerstücken zustande. Bei den gezuckerten Cornflakes verhält es sich ähnlich. Hier sind es nur 37 Gramm, also 12 Stücke Zucker, bei gleicher Menge des Produkts. Wenn man jetzt überlegt, dass eine Durchschnittsportion der Cerealien bis zu 90 Gramm beträgt, wird man verstehen, dass sie schon aufgrund des Zuckergehaltes nicht auf den Frühstückstisch gehören.
Alternativen sind in der Regel besser
Viele Eltern versuchen, ihre Kinder mit gesunden Lebensmitteln zu ernähren, lassen sich jedoch von dem von der Werbung suggerierten Nährwert von Flakes und Pops täuschen. Sie sind, wenn überhaupt, nur in Maßen zu genießen und sollten durch frisches Obst und vollwertige Lebensmittel ersetzt werden. Ganz verbieten kann man sie seinen Kindern wahrlich nicht, sondern eher zu einer Besonderheit machen, zum Beispiel als leckeres Extra beim sonntäglichen Familienfrühstück.
Cerealien und Kalorientabelle
Cerealien | Kalorien |
---|---|
Clusters Mandel-Nuss, Nestlé: | 391 kcal |
Cornflakes (ungezuckert): | 373 kcal |
Kellogs Cornflakes: | 353 kcal |
Haferbrei: | 106 kcal |
Haferflocken: | 366 kcal |
Honigpops: | 386 kcal |
Müsli mit Trockenobst oder Nüsse: | 375 kcal |
Müsli ohne Zucker: | 331 kcal |
Schoko-Müsli: | 375 kcal |
Vollkornmüsli: | 404 kcal |
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Bezug nehmend auf Ihren Artikel „Die tägliche Zuckerfalle: Corn Flakes & Co – Was Sie über Cerealien wissen sollten!“ vom 31.7.2010 möchten wir Ihnen gern unsere Position transparent machen:
Die Einteilung in gesunde und ungesunde Lebensmittel ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll. Denn generell gilt: Es gibt keine gesunden und ungesunden Lebensmittel. Die Zusammensetzung und der Nährstoffgehalt eines einzelnen Lebensmittels sind keine relevanten Kriterien, um die Ernährung zu bewerten. Man darf auch Zucker nicht isoliert betrachten, denn auf eine insgesamt vollwertige Ernährung kommt es an. Dabei sollten Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte bevorzugt werden, d.h. Lebensmittel, die bezogen auf einen bestimmten Energiegehalt möglichst viele essentielle Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Der große Vorteil von Kohlenhydraten und damit auch Zucker liegt darin, dass sie optimale Energielieferanten für den Menschen sind. Einfachzucker liefert schnelle Energie für Gehirn und Nerven. Komplexe Zucker wie die Stärke (aus Cerealien, Nudeln, Brot, Reis, Kartoffeln…) versorgen den Körper dagegen langfristig mit Energie und machen satt. Eine gute Mischung aus beiden schafft Leistungsenergie für den Tag.
Cerealien enthalten von Natur aus wenig Fett und stellen somit eine fettarme kohlenhydratreiche Alternative zu klassischen Frühstücksvarianten wie Brötchen und Croissants mit Marmelade, Nuss-Nougatcreme, Wurst oder Käse dar.