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Herbstgrasmilben:

Die Grasmilben sind auf Jagd

Ein Waldspaziergang, Gartenarbeit oder ein Sonnenbad auf der Wiese am See können derzeit unangenehme Folgen haben: Die Grasmilben sind wieder unterwegs.

Grasmilben läuft auf einem Grashalm entlang.

Kleine Vampiere: Grasmilben sind eng mit den Zecken verwandt. Bild: © fotolia.de

Genauer gesagt die Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis), so heißen sie nämlich wissenschaftlich, auch wenn man sie mancherorts zudem als Erntemilben kennt.

Wer nach einem Aufenthalt im Freien plötzlich zahlreiche bläschenartige Stiche (manchmal bis zu 200) am Körper entdeckt, manche davon in Reihen nebeneinander, und unter grässlichem Juckreiz leidet, der hat vermutlich mit diesen Biestern Bekanntschaft gemacht.

Denn wenn man zum Arzt geht und der einen Grasmilbenbefall diagnostiziert, bekommt man im Allgemeinen Antihistamine oder Cortison, um den Juckreiz zu dämpfen, aber vielleicht helfen ja dem einen oder der anderen auch etwas sanftere Mittel.

Die Grasmilbe – verwandt mit Zecken

Die Herbst- oder Grasmilben sind mit den Zecken verwandt und gehören mit ihren acht Beinen zu den Spinnentieren, speziell zu den Laufmilben. Nomen est omen: Sie können ganz gut marschieren auf ihren kleinen Beinen – bis zu 770 Zentimetern pro Stunde wurden gemessen, was für ein Tier von ca. 0,3 Millimetern Größe im vampirischen orangefarbenen Larvenstadium durchaus beachtlich ist.

Auf ihren sechs Larven-Beinchen schleichen sie sich auch an ihre Opfer an, warmblütige Tiere – und Menschen. Bei Tier wie Mensch entwickelt sich an den Bissstellen ein mörderischer Juckreiz. Man sagt, es würde bis zu zwei Tage dauern, bis man den ersten Juckreiz verspürt; der kann dann aber bis zu 14 Tage anhalten, auch wenn die Tierchen den Wirt nach spätestens vier bis fünf Tagen freiweillig verlassen, weil sie genug gefuttert haben.

Die Grasmilben-larven bevorzugen warme und feuchte Gegenden wie etwa die Ränder von Socken und Unterwäsche, aber auch die Achselhöhlen. Dort ritzen sie die Haut ihrer Opfer an. Ein Sekret verhindert das Verklumpen des Blutes und löst etwas Gewebe auf, das sie dann trinken.

Wenn die Herbstgrasmilbenlarven sich auf etwa dreifache Größe vollgefressen haben, lassen sie sich fallen und suchen sich ein ruhiges Plätzchen, wo sie sich in eine so genannte Nymphe verwandeln. Ab da sind die Milben für Warmblüter völlig unschädlich.

Wie lindert man das Jucken von Grasmilben-Stichen?

Leider gibt es bislang kein Allheilmittel gegen den wahnsinnigen Juckreiz. Aber durch Versuch und Irrtum haben sich diverse Hausmittel und Salben bzw. Medikamente herauskristallisiert, die zumindest erprobenswert sind.

Sobald man feststellt, das man offensichtlich von Grasmilben befallen ist, sollte man einige Sofortmaßnahmen treffen:

  • Kleidung sofort in die Waschmaschine stecken und gründlich waschen
  • Bettzeug komplett abziehen und waschen, ggf. auch Bettvorleger
  • Duschen, dabei vor allem die befallenen Hautbereiche mit einem Waschlappen gründlich abstreifen, außerdem kann man sich zusätzlich mit Waschwasser abwaschen, das zwei bis drei Tropfen Teebaumöl enthält – das soll die Viecher abtöten. Manche Leute reagieren empfindlich auf Teebaumöl, also auch hier gilt, eher gering dosieren und erst mal testen, ob man das verträgt.
  • Wohnung gründlich saugen

Hausmittel gegen den Juckreiz:

Wer auf Cortison verzichten will, kann es mal mit diversen Hausmitteln probieren, den Juckreiz in den Griff zu bekommen und auf ein erträgliches Maß zu dimmen:

  • Stiche unterkühlen mit Hilfe von Eiswürfeln oder Kühlpads (Achtung, nicht zu lange, damit man sich keine Hauterfrierungen zuzieht). Auch Umschläge mit kühlschrankkaltem Speisequark haben schon manchen Juckreiz auf ein erträgliches Maß reduziert.
  • Stiche überwärmen, z. B. indem man mit einem Löffelstiel einen Tropfen geschmolzenes Bienenwachs direkt auf jeden Stich aufträgt. Kühles Wasser bereit halten, damit man nach wenigen Sekunden die Stelle gleich wieder abkühlen kann (Achtung, man sollte sich keine Brandblasen holen!).
  • Homöopathische Mittel: Bei Juckreiz durch Schnakenstiche ist z. B. Ledum D3 sehr hilfreich, vielleicht nutzt es bei dem ein oder anderen auch gegen den Milbenjuckreiz.

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