Trinkgelder fallen in Zeiten knapper Kassen generell schmaler und seltener aus. Was vor Ort im Restaurant, beim Friseur oder im Taxi vielleicht noch akzeptabel ist, könnte im nächsten Urlaub schon ganz anders aussehen: Wie viel Trinkgeld ist im Ausland üblich und nötig?
Trinkgelder werden immer kleiner
Über gutes Trinkgeld kann sich heute kaum noch jemand freuen: Ob in der Gastronomie, beim Friseur oder im Taxi – Dienstleister stellen mittlerweile einheitlich fest: Trinkgelder sind heute so gering wie nie zuvor. Der Grund sind natürlich knappe Kassen und der damit verbundene Sparsinn der Bevölkerung.
Grundsätzlich sollte nicht generell auf Trinkgeld verzichtet werden, denn gerade im Dienstleistungssektor sind die Löhne oft so gering, sodass die Angestellten regelrecht auf eine gewisse Trinkgeldsumme angewiesen sind. Im Ausland sieht die Situation bisweilen noch extremer aus: Hier wird vom Kunden tatsächlich Trinkgeld erwartet, da die Angestellten keinen Lohn ausgezahlt bekommen.
Interessantes Nord-Süd-Gefälle
Was die Höhe des Trinkgeldes angeht, so lässt sich ein interessantes Nord-Süd-Gefälle im europäischen Raum beobachten. In nördlichen Ländern ist es teilweise völlig unüblich, ein Trinkgeld zu geben, so beispielsweise in England. In Skandinavien sind fünf Prozent des Umsatzes generell üblich, speziell in Dänemark verzichtet man auf das Trinkgeld nur beim Frisör.
In südlichen Ländern ist es üblich, mehr Trinkgeld zu geben. In Italien erhält man als Gast einen nützlichen Hinweis auf seiner Rechnung. Der Vermerk „coperto“ auf der Rechnung signalisiert, dass eine entsprechende „Gebühr“ schon im Preis inbegriffen ist und somit kein Trinkgeld gewünscht wird. In Spanien, Frankreich und Portugal sind etwa 10 Prozent vom Verzehr üblicher Trinkgeldsatz, wobei Kleingeld aus Kupfer als unhöflich gilt. Das Trinkgeld wird hier ganz einfach auf dem Tisch zurückgelassen. In der Schweiz wird gern etwas mehr verlangt, hier sind es bis zu 15 Prozent. Spitzenreiter ist Amerika, Trinkgelder von etwa 20 Prozent sind der Standard.
Wer beispielsweise nach China oder Japan reist, sollte auch dort auf die entsprechenden Geflogenheiten achten. Auch wenn ein Trinkgeld gut gemeint ist, hier schätzt man es nicht!
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