Schon seit Jahrhunderten kennt man aus Blüten zubereitete Tees. Sie spielen bis heute in der Naturheilkunde eine große Rolle und noch heute wissen die meisten Menschen um die wohltuende Wirkung von Kamillentee und Co. Auch ist heute allgemein bekannt, dass man so manches vermeintliches Unkraut, wie Löwenzahn und Brennnessel, als äußerst geschmackvolle und gesunde Salatzutat nutzen kann. Seit kurzem erfreuen sich zusätzlich Pflanzen, die man bisher nur als Tischdekoration in der Vase kannte, einer wachsenden Beliebtheit.
Bunte Tupfer neben Fleisch und Gemüse?
Ihren ersten Einsatz fanden frische Blüten in der gehobenen Küche der Nobelrestaurants, weil die Köche dort immer auf der Suche nach neuen und noch ausgefalleneren Raffinessen waren. Der überraschende Trend der Gourmets hat sich mittlerweile auch erfolgreich in der privaten Küche durchgesetzt. Gastgeber, die mit bunten Blüten auf dem Teller ihre Gäste beglücken, verleihen jeder Speise einen ganz erlesen Hauch.
Beratung ist im Zweifelsfall unerlässlich
Wer sich auch am Kochen mit Blüten versuchen will, braucht natürlich grundlegende botanische Kenntnisse, zumindest, wenn er sie in der freien Natur sammelt. Denn längst nicht alle Pflanzen sind schmackhaft, sondern teilweise sogar giftig. Diese Fehlgriffe kann man durch den Kauf im Fachhandel allerdings vermeiden. Wichtig ist, dass sowohl Blüte, als auch die gesamte Pflanze aus biologischem Anbau stammen und nicht mit Pflanzen- oder Insektengiften behandelt wurden. Wer hier ganz sicher gehen möchte, pflanzt sich die bunten Speisezutaten direkt im eigenen Garten an. Dazu bieten sich vor allem die anspruchslosen Gänseblümchen, aber auch Begonien, Kapuzinerkresse und Nelken an. Wichtig ist, dass man sich vor dem Kauf der Sämereien eingehend im Pflanzenfachhandel beraten lässt.
Blumen nicht pflücken, sondern ernten
Entschließt man sich zur Gartenaufzucht, sollte am Vormittag geerntet werden, wenn die Geschmackstoffe in den Pflanzen noch voll in ihnen enthalten sind. Beim eventuellen Waschen der Ernte muss man ganz vorsichtig zu Werke gehen, um die empfindliche Pracht nicht zu beschädigen. Bei einigen Sorten ist es zweckmäßig, Stempel und Staubblätter zu entfernen, etwa bei Tulpen, die größere Fruchtstände ausbilden. Die meisten Blüten kann man roh verzehren und einfach über zubereitete Speisen streuen. Das ist auch die einfachste und beliebteste Art der Anwendung in der Küche. Sie stellen so nicht nur einen äußerst dekorativen Blickfang dar, sondern setzen durch ihren mehr oder minder intensiven Eigengeschmack feine Akzente, die die Grundspeise gekonnt abrunden.
Frittiert, kandiert und eingefroren
Eine weitere und interessante Variante ist das Frittieren von Blüten. Dazu eignen sich am besten große, gefüllte Blumen, wie etwa Nelken oder auch Rosen. Man tunkt sie in einen leichten Teig und lässt sie anschließend in siedendem Fett kurz ausbacken. Auch kandierte Blüten bilden einen ganz besonderen Blickfang. Die Herstellung ist denkbar einfach: Man taucht sie in Eischnee ein und bestreut sie vollständig mit feinem Zucker. Anschließend werden die Zuckerblumen im Ofen bei kleinster Hitze getrocknet. Anschließend eigenen sie sich nicht nur zur Dekoration von Desserts, sondern auch von Cocktails und sommerlichen Getränken. Übrigens: Eiswürfel, in denen eine kleine Blüte eingefroren ist, machen jeden Durstlöscher zu einem echten Hingucker.
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