Kaum klettern die Temperaturen auf angenehme 15 Grad und mehr und die ersten Sonnenstrahlen kitzeln auf der Nase, gibt es fast keinen Biker, den es nach der langen Winterabstinenz nicht juckt, sein heißes Eisen endlich aus dem Winterschlaf hervor zu holen, um endlich die erste Ausfahrt des Jahres zu machen. Doch um nicht nur dem Vergnügen zu frönen, sondern auch sicher auf den Straßen unterwegs zu sein, sind nach der langen Wintersaison einige Vorkehrungen zu treffen.
Straßenverhältnisse anfangs nicht optimal
Die Straßen sind kurz nach dem Winter oft noch nicht von Rollsplitt und Schotter geräumt, an manchen Stellen sind die Straßen durch die Kälte in den letzten Monaten rissig und uneben und bergen eine hohe Gefahr für jeden Biker. Auch erreicht die Fahrbahn an den ersten Sonnentagen noch keine hohen Temperaturen und vor allem an schattigen Stellen kann es noch nass und rutschig sein. Hier sollte man mit höchster Vorsicht unterwegs sein. Gefahren bergen aber nicht nur die Fahrbahnen. Auch die AutofahrerInnen sind nach dem bikefreien Winter noch nicht an die Motorräder gewöhnt und Biker werden daher leicht übersehen. Mit ausreichender Beleuchtung und auch Kleidung in grellen Farben ist für schnelleres Erkennen vorgesorgt.
Sicherheitscheck für den Fahrer/die Fahrerin
Bevor es überhaupt auf die Straße geht, sollte man sich bewusst sein, dass man doch meist knapp ein halbes Jahr nicht mehr mit dem Motorrad gefahren ist und sich erst wieder damit vertraut machen muss und sich langsam wieder eingewöhnen sollte. Gerade Fahranfänger oder Wenigfahrer sollten sich daher vor Beginn der Motorradsaison ein Fahrsicherheitstraining bei einem der zahlreichen Autofahrerclubs gönnen oder bei einer Fahrschule noch ein paar Fahrstunden zum Erlangen der Fahrsicherheit absolvieren. Diese erhält man meist zu günstigen Preisen um die € 100,– und sorgen für die notwendige Sicherheit, die man beim Motorradfahren benötigt. Gefahrensituationen gibt es immer wieder und richtiges Reagieren darauf kann meist schwerwiegende oder gar tödliche Unfälle vermeiden.
Überprüfung der „3 großen B“ am Motorrad
Auch am Motorrad sind nach der Winterpause einige Dinge zu überprüfen, um nicht gleich nach der ersten Kurve unliebsame Überraschungen erleben zu müssen: Bereits in der Fahrschule lernt man die Wichtigkeit der Überprüfung der „3 großen B“: Beleuchtung, Bereifung und Bremsen.
Sehen und gesehen werden, das ist die Devise der Motorradfahrer. Wie bereits erwähnt ist eine ausreichende Beleuchtung das Um und Auf, um von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden. Daher sollte man unbedingt überprüfen, ob alle Lampen leuchten (Fern- und Abblendlicht, Schlussleuchte, Blinker und Kennzeichenbeleuchtung) bzw. ob die dazugehörigen Schalter funktionieren, aber auch ob eventuell Sprünge oder Kratzer am Scheinwerferglas sichtbar sind. Dies könnte zum Eintreten von Wasser bei Regen führen und die Lichtanlage ausfallen lassen.
Die Reifen stellen den Kontakt zwischen Fahrer und Straße her und sollten daher vor jeder Fahrt überprüft werden. Folgende Fragen sollte man ruhigen Gewissens vor jeder Ausfahrt mit JA beantworten können, andernfalls ist schleunigst Hand anzulegen bzw. der Weg in die Werkstätte nicht zu scheuen:
- Weist der Reifen noch eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter auf bzw. ist der Luftdruck im Bereich von 2 bis 2,2 bar?
- Ist keine Beschädigung am Reifen sichtbar (es könnte sich eventuell ein Nagel in den Gummi gebohrt haben) oder ist der Reifen höchstens 3 Jahre alt? Aber auch auf Kleinigkeiten wie eventuell fehlende Ventilkappen sollte bei der Überprüfung nicht vergessen werden.
So schön das Fahren mit dem Motorrad auch ist, ohne funktionierende Bremsen kommt man nicht weit. Vor der Ausfahrt sind daher unbedingt die Leitungen und Schläuche auf ihre Dichtheit zu überprüfen, die Bremsbeläge auf Abnutzung zu inspizieren und der Stand der Bremsflüssigkeit im Augleichbehälter zu überprüfen.
Ölstandskontrolle, das Überprüfen der Kettenspannung bzw. die Kontrolle der Stoßdämpfer und Federn sowie der Lenkergabel sollte prinzipiell vor jeder Ausfahrt vollzogen werden. Auch wenn man selbst recht geschickt ist, das Beste für das Motorrad ist ein genauer Check in der Werkstätte vor Beginn der Motorradsaison. Dort können alle notwendigen Vorkehrungen getroffen werden, um sich mit einem gut gewarteten Motorrad auf den Asphalt zu wagen und die Kurven voller Lebenslust zu durchfahren und den Hauch von Abenteuer und Freiheit zu genießen.
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