Szenarien wie Hyperinflation und globale Rohstoffverknappung beflügeln die Phantasie vieler Investoren. Rohstoffinvestments aber sind mit besonderen Fallstricken verbunden, die Anleger kennen sollten.
Die unter Privatanlagern populärsten Rohstoffe sind Edelmetalle wie Gold und Silber, Rohöl sowie einige Agrarprodukte. Investiert werden kann über Fonds, Direktinvestments und Aktien sowie über Zertifikate und Hebelprodukte.
Worauf muss man achten bei der Investition in Rohstofffonds
Wer in einen Rohstofffonds investiert, sollte sich zunächst vergewissern, welche Rohstoffe genau in diesem Fonds enthalten sind. Der Markt ist recht schmal: Sehr viele Indexfonds beziehen sich auf den Goldman Sachs Commodity Index (GSCI). Dieser gewichtet die enthaltenen Rohstoffe nach dem Handelsvolumen am Weltmarkt und besteht deshalb zum größten Teil aus fossilen Brennstoffen.
Wer verstärkt in Edelmetalle und Agrarrohstoffe investieren möchte, sollte einen Subindex des GSCI las Grundlage wählen, der diese Märkte stärker berücksichtigt.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft das Währungsrisiko, das mit Rohstoffinvestments einhergeht. Die meisten Rohstoffe werden in US-Dollar notiert, so dass Europäer ein zusätzliches Kursrisiko tragen. Verliert der Euro gegenüber dem Dollar an Wert, wirkt sich das negativ auf die Gesamtentwicklung der Anlage aus.
Quantozertifikate
Mit so genannten Quantozertifikaten lässt sich das Währungsrisiko umgehen: Die Zertifikate fixieren den Wechselkurs auf 1:1 und schalten das Devisenrisiko so aus. Quantozertifikate sind allerdings mit einem Emittentenrisiko verbunden. Zudem lassen ich die Kosten der Währungssicherung für Privatanleger nur schwer nachvollziehen.
Exchange Traded Commodities
Ein relativ neues Investmentvehikel im Rohstoffsegment sind Exchange Traded Commodities (ETCs). Dabei handelt es sich um fortlaufend handelbare Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung eines einzelnen Rohstoffs nachbilden.
Aufgrund der Fokussierung auf einen einzigen Wert können ETCs nicht als Fonds konstruiert werden. Sie verstehen sich als Schuldverschreibungen des Emittenten, die allerdings durch einen eigenen Deckungsstock besichert sind. ETCs gelten deshalb als sicher, auch wenn Anleger im Einzelfall Kontrahentenrisiken tragen müssen.
Über den Aktienmarkt in Rohstoffe investieren
Fernab von Fonds und strukturierten Produkten lässt sich auch über den Aktienmarkt in Rohstoffe investieren. Anleger können dazu etwa die Aktien von Goldminenbetreibern kaufen, wenn sie steigende Preise am Goldmarkt erwarten. Die Idee: Steigen die Goldpreise, ziehen auch die Erlöse der Minenbetreiber und damit die Kurse von deren Aktien an.
Die Strategie kann aufgehen (und tat es in der Vergangenheit auch häufig), erfordert jedoch weitergehende Kenntnisse über das Umfeld des Goldmarktes und ist für Privatanleger nur selten geeignet. Eine Alternative zum Direktinvestment in Aktien können entsprechende Fonds darstellen, die das Einzelrisiko streuen.
Direktinvestments in Edelmetalle
Speziell für Edelmetalle bietet sich auch der physische Erwerb an. Münzen und Barren können in Deutschland ohne Mehrwertsteuer erworben werden. Der faire Preis lässt sich der Tagespresse entnehmen.
Die Verwahrung kann im Bankschließfach oder zuhause erfolgen. Direktinvestments in Edelmetalle bieten einen steuerlichen Vorteil: Kursgewinne unterliegen nicht der Abgeltungsteuer und sind gänzlich steuerfrei. Ob dies auch für Schuldverschreibungen gilt, die das Recht auf einen physischen Bezug beinhalten, wird derzeit vor deutschen Gerichten geklärt.
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Ich habe schon viele kritische Meinungen über den Handel mit Rohstoffen gehört. Es scheint so, als sollte man hier noch genauer hinschauen….