Börsengehandelte Indexfonds gelten als Allzweckmittel für Kapitalanlage und Vermögensaufbau. Im Vergleich zu klassischen, aktiv verwalteten Fonds überzeugen sie durch mehr Transparenz und günstige Kosten. Die meisten Privatanleger müssen mit börsengehandelten Indexfonds keine Nachteile fürchten.
Wie funktioniert ein Indexfond?
Das Prinzip eines Indexfonds ist einfach: Er bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswertes (annähernd) eins zu eins nach. Die Anzahl der zur Wahl stehenden Basiswerte hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
Konnten Anleger anfangs nur große Börsenindizes (wie Dax oder Euro Stoxx) nachbilden, stehen heute Produkte für die BRIC-Länder ebenso zur Verfügung wie Renten- oder Geldmärkte.
Durch den Verzicht auf ein aktives Management sind Indexfonds kostengünstiger als andere Fonds. Sie können wie eine Aktie über die Börse erworben werden – dabei entfällt der sonst übliche Ausgabeaufschlag von 2 bis 5 Prozent. Andererseits fallen allerdings zusätzlich Orderkosten an – bei Direktbanken sind das je nach Auftragsvolumen zwischen 5 und 50 Euro.
Ein weiterer Kostenvorteil ist die deutlich geringere Verwaltungsgebühr. Während aktiv verwaltete Investmentfonds ein bis zwei Prozent Gebühren jährlich verschlingen (gemessen am Fondsvermögen), beläuft sich die jährliche Verwaltungsgebühr bei Indexfonds auf 0,15 bis 0,5 Prozent pro Jahr. Dadurch ist nicht nur der Erwerb, sondern auch der langfristige Besitz deutlich günstiger.
Die meisten aktiv verwalteten Fonds können ihre Gebühren, die deutlich höher sind, nicht rechtfertigen. Sie bieten nur selten eine bessere Performance als ihre Benchmark, die durch einen Indexfonds abgebildet werden kann.
Aktives Management macht deshalb nur Sinn, wenn in Märkte mit hohem Spezifikationsgrad investiert wird. Für die meisten Privatanleger sind solche Investments aber ohnehin nicht zu empfehlen.
Per Sparplan in Indexfonds einsteigen
Indexfonds werden auch über Sparpläne zugänglich gemacht. Die meisten bekannten Direktbanken bieten den Einstieg ab etwa 50 Euro monatlich an.
Hier ist allerdings ein Blick ins Kleingedruckte erforderlich: Anders als bei aktiv gemanagten Fonds besteht die Sparplan-Gebühr nicht nur einem volumenabhängigen Entgelt, sondern sieht auch eine Grundgebühr vor. Im Schnitt werden rund 2,50 Euro je Einzahlung fällig. Kleinere Sparraten unter 100 Euro monatlich sollten deshalb gesammelt und in einem größeren Einzahlungsintervall investiert werden.
Sicheres Geschäft mit Indexfonds?
Gegenüber Indexzertifikaten bieten Indexfonds einen weiteren Vorteil: Als Sondervermögen sind sie vom Vermögen der Bank getrennt und unterliegen deshalb keinem Emittentenrisiko. Einige Indexfonds schließen zur Nachbildung ihres Basiswertes allerdings Swap- und Termingeschäfte mit anderen Banken und Versicherungen (z. B. AIG) am Finanzmarkt ab, um Kosten zu sparen.
Kann einer der Geschäftspartner seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, drohen Verluste. In der Regel ist dieses Risiko jedoch auf einen kleinen Teil des Fondsvermögens begrenzt.
Der Markt für Indexfonds ist in den zurückliegenden Jahren deutlich gewachsen und wurde von den Fondsgesellschaften (große Indexfonds-Anbieter sind z. B. Lyxor oder ishares) um viele innovative Produkte bereichert.
Anleger können heute ganz gezielt in Indizes investieren, die sich aus den Dax-Werten mit der höchsten Dividendenrendite zusammensetzen oder einen Index spiegelverkehrt abbilden (in diesem Fall wird von fallenden Kursen profitiert).
Indexfonds überzeugen seit geraumer Zeit auf der gesamten Linie und sind nach Ansicht von Experten auch für Privatanleger nicht mehr aus dem Vermögensaufbau und der Kapitalanlage wegzudenken.
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