Die Medienberichte über den Missbrauch von Konto- und Kartendaten häufen sich. Verbraucher sind deshalb zunehmend verunsichert. Wer beim Einsatz von EC- und Kreditkarte einige Grundregeln beachtet, ist in der Regel jedoch auf der sicheren Seite.
Banken und Kartengesellschaften gehen davon aus, dass sich rund 70 Prozent der Missbrauchsfälle durch einen sorgfältigen Umgang mit sensiblen Daten verhindern lassen.
Vorsicht am Geldautomaten
Besondere Vorsicht ist am Geldautomaten geboten. In der Vergangenheit ist es Betrügern häufig gelungen, die PIN auszuspähen, wenn jemand Geld vom Automaten abhebt – und dann die Konten von Bankkunden leerzuräumen.
Während der PIN-Eingabe sollten Bankkunden deshalb das Tastaturfeld mit der freien Hand verdecken. So ist es auch mit nahezu unsichtbaren Mini-Kameras nicht möglich, die Geheimzahl aufzuzeichnen. Während des Abhebevorgangs sollte zudem keine unbefugte Person über die Schulter sehen – notfalls sollte einen angemessenen Sicherheitsabstand einfordern.
Vorsicht nach dem Geldabheben
Trickbetrügern ist es in der Vergangenheit häufig gelungen, Bankkunden beim Geldanheben abzulenken. Deshalb sollten Sie volle Aufmerksamkeit an den Tag legen, bis Sie Geld und Karte wieder sicher in der Geldbörse verstaut haben und diese wieder eingesteckt ist.
Ein altbekannter Trick der Ganoven: Während der Auszahlung des Bargelds weist ein Passant den Kunden auf einen am Boden liegenden Geldschein hin. Den kurzen Moment der Ablenkung nutzt eine andere Person, um die EC-Karte bei der Ausgabe durch den Automaten auszutauschen.
Vorsicht beim Zahlen mit Kreditkarte
Auch bei Kreditkartenzahlungen im Handel oder der Gastronomie bzw. Hotellerie ist Aufmerksamkeit angebracht. Die Abrechnungen werden vom Karteninhaber per Unterschrift legitimiert. Bevor ein Beleg unterschrieben wird, sollte deshalb nicht nur genau geprüft werden, ob die Abrechnung stimmt.
Sehr wichtig ist es – besonders auf Reisen – auch, sicherzustellen dass Dezimaltrennzeichen oder Kommata nicht „verrutschen“ können. Sonst werden aus 30,00 Euro im schlimmsten Fall 3.000 Euro. Finden sich auf einem Beleg freie Flächen, in die nachträglich Zahlen eingesetzt werden können, sollte man diese Flächen mit einem Kugelschreiber durchstreichen – sicher ist sicher…
Kartenzahlung im Internet?
Auch bei Kartenzahlungen im Internet sollten Bankkunden sich vorsehen. Kartenzahlungen sollten nur bei vertrauenswürdigen Shops durchgeführt werden. Gütesiegel (wie z. B. „Trusted Shop“) geben Sicherheit.
Spätestens beim Aufruf der Seite, auf der die Kartendaten eingegeben werden sollen, muss zudem eine gesicherte Verbindung genutzt werden. Diese lässt sich am Bildschirm zum einen in der Adresszeile des Browsers erkennen, die mit „https“ anstelle von „http“ beginnt. Zudem ist rechts unten am Bildschirm ein kleines gelbes Schloss zu sehen, wenn die Datenübertragung über eine gesicherte Verbindung abläuft.
Im Internet darf nie die PIN angegeben werden. Das gilt auch für den Zutritt zum Vorraum einer Bank: Wird an der Tür die Eingabe der Geheimzahl verlangt, handelt es sich um einen Betrugsversuch.
Speziell für Online-Zahlungen bieten die Kartegesellschaften MasterCard und Visa seit einiger Zeit zusätzliche, freiwillige Sicherheitssysteme an. Beim MasterCard Secure Code etwa vereinbart der Karteninhaber mit seiner Bank ein Passwort.
Wird bei einem Onlineshop bezahlt, der an dem Verfahren teilnimmt, öffnet sich während des Bezahlvorgangs ein separates Fenster, das über eine Verbindung ausschließlich zwischen Bank und Kunde abläuft. Die Zahlung ist erst nach Eingabe des selbst gewählten Passworts möglich.
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