Die zehn Geheimnisse der Liebe

Buchcover: Die zehn Geheimnisse der Liebe.

Es war ein verregnetes Wochenende (na klar), und meine Freundin hatte mir plötzlich und aus heiterem Himmel zu verstehen gegeben, sie benötige einfach mal eine Pause. Sie wisse nicht, ob sie mich noch lieben könne. An mir läge es nicht, alles sei wunderbar und harmonisch, ich sei das Beste, was ihr passiert sei, aber sie sei sich gerade einfach nicht sicher, ob es das wäre, was sie wolle.

Nachdem ich mir das gesamte Wochenende – wir waren dummerweise gemeinsam weggefahren – den Kopf darüber zerbrochen hatte, was denn jetzt los sei, ging ich im Park spazieren und ließ mich irgendwann auf einer Bank nieder, um trübsinnig vor mich hin zu starren. Da setzte sich ein junger Mann neben mich. Wir hatten uns ein paar Wochen vorher auf einer Veranstaltung kennengelernt, jedoch nicht viel miteinander gesprochen.

Und er war jetzt derjenige, der mich fragte, ob er mir helfen könne. Etwas sarkastisch erklärte ich meine Situation und fragte, ob er denn tatsächlich ein gutes Rezept habe. Da erzählte er mir seine Geschichte. Ihm war es ähnlich ergangen, und damals hatte ihm jemand ein Buch ín die Hand gedrückt: „Die zehn Geheimnisse der Liebe“ von Adam Jackson. Irgend so ein Psycho-Schinken, war mein erster Gedanke, doch weit gefehlt.

Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der auf einer Hochzeit allein an einem Tisch sitzt und die Gesellschaft beobachtet. Frustriert vom Leben ist er der Meinung, es sei prinzipiell besser, alleine zu sein. Keine Beziehung halte ein Leben lang. Plötzlich setzt sich ein alter Chinese neben ihn und verwickelt den jungen Mann in ein Gespräch über die Liebe und den freien Willen.

Der Alte behauptet, jeder könne die richtige Liebe finden, er müsse nur die zehn Geheimnisse der Liebe kennen. Auf die Frage nach diesen zehn Geheimnissen, und wie man sie erlernen könne, gibt der Alte ihm nur ein Blatt Papier. Auf diesem stehen zehn Namen mit zehn Telefonnummern.

Am folgenden Tag ruft der junge Mann all diese Personen an und vereinbart Treffen, um sich mit ihnen zu unterhalten. Im Laufe der nächsten Tage und Wochen erfährt er von jeder dieser Personen eine einzigartige Erfahrung, die sie gemacht hat. Jede Erfahrung hat für diese Personen unterschiedliche Bedeutung, aber jede einzelne Erkenntnis birgt ein Geheimnis in sich, dass ihnen eine Art zu lieben aufgezeigt hat, die sie vorher so nicht gesehen haben.

Allen gemeinsam ist, dass sie sich genauso wie der junge Mann vorher in schweren Glaubenskrisen befunden haben. Und jeder von ihnen traf diesen Chinesen und bekam von ihm eine Liste mit zehn Namen und Telefonnummern…

Nichts davon ist überraschend oder unnatürlich. Der Leser hat nicht das Gefühl, durch einen psychologisch orientierten Text geleitet zu werden. Aber immer wieder musste ich kurz absetzen, weil mich das, was ich dort las, wie ein Schlag traf.

Vielleicht bin ich ein zu sensibler Mensch, aber ich hatte einige Male mit den Tränen zu kämpfen, als mir bewusst wurde, dass ich da etwas in Händen hielt, was an sich so einfach war, so offensichtlich und natürlich, dass ich mich fragte, warum es mir dann so schwerfiel, eine Beziehung aufrecht zu erhalten.

Ich war überrascht mit welcher Leichtigkeit das Büchlein geschrieben war, und die 150 Seiten hatte ich im Nu und an einem Stück durchgelesen. Mir sind einige Dinge danach sehr viel bewusster geworden. Meine eigenen Fehler, mir selbst und auch meiner Umwelt gegenüber.

Das Buch ist ein Schatz, nicht nur für Singles oder Paare in der Beziehungskrise, sondern auch für bestehende Beziehungen. Es ist intelligent, einfach und witzig. Ich habe es kurz danach gleich an zwei Hochzeiten zum Hochzeitsgeschenk dazugepackt. Beide Paare haben mir im Nachhinein für dieses Büchlein gedankt.

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