Beinahe jeder von uns besitzt mittlerweile ein Handy (Flexispy, Mobilfunk) und sieht dieses als durchaus praktisches Alltagsgerät an. Kaum jemand hat aber je daran gedacht, dass man ein Mobiltelefon auch ohne weiteres als Wanze nutzen kann, um andere Personen zu überwachen.
Vom Handy zur Wanze
Es passt irgendwie in unsere Zeit, in der immer wieder vom Überwachungsstaat und vom großen Lauschangriff gesprochen wird. Die Möglichkeit, Personen via Handy abzuhören besteht für Staat und Privatpersonen gleichermaßen. Die Voraussetzungen, die zu diesem Zweck getroffen werden müssen, sind recht simpel. Das Handy muss lediglich in die Finger des „Spions“ gelangen. Dieser kann dann über den Einsatz einer Speicherkarte die Software „Flexispy“, die zum Abhören benötigt wird, auf dem betreffenden Handy installieren. Als Alternative kann die Software auch drahtlos über Bluetooth installiert werden. Natürlich ist die Nutzung der Software, die für rund 100 Euro zu haben ist, nach geltendem Recht strafbar. Bei Nutzung der Applikation können Freiheitsstrafen von mehreren Jahren oder beträchtliche Geldstrafen verhängt werden.
Die Rechte der Behörden
Was für den Privatanwender strafbar ist, ist für die Justiz geltendes Recht. Auf dieser Ebene ist es durchaus legitim, durch „Handy-Wanzen“ zur Verbrechensbekämpfung beizutragen. Die Behörden programmieren die Mobiltelefone in der Regel so um, dass diese ohne die Aufmerksamkeit des Besitzers zu erregen, als Abhörgerät eingesetzt werden können. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob es sich um ein Prepaid- oder Vertragshandy handelt. Auch das Modell ist zweitrangig. Prinzipiell kann jedes Handy auf diese Art und Weise missbraucht werden.
Die Hersteller der Mobilfunktelefone beteuern zwar immer wieder, dass auf ihren Geräten der Einsatz der Software nicht möglich sei, Praxistests haben aber immer wieder das Gegenteil bewiesen. In den Vereinigten Staaten gehört diese Methode schon deutlich mehr zum Alltag als im deutschsprachigen Raum. Hier soll sogar mit Hilfe der „Handy-Wanze“ ein ganzer Mafia-Ring überführt worden sein, da der Mafia-Boss permanent belauscht wurde.
Schutz vor Flexispy
Die Tücken der Software liegen darin, dass der Benutzer des Handys absolut nichts von ihr bemerkt. Selbst wenn das Handy ausgeschaltet ist, kann Flexispy seine Arbeit noch ausführen. Um wirklich sicher gehen zu können, dass niemand „zuhören“ kann, gibt es im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Entweder muss der Akku des Mobiltelefons entfernt oder ein Störsender eingesetzt werden. Letzterer kostet allerdings mehrere tausend Euro und ist zudem verboten.
Fazit
Technischer Fortschritt kann nicht nur Segen, sondern auch Frevel sein. In diesem Beispiel wird dies wieder einmal eindrucksvoll geschildert. Die Gefahr, dass der Durchschnittsbürger von einem derartigen „Lauschangriff“ betroffen ist, bleibt dennoch gering. Um ganz sicher zu gehen, sollte man sein Handy immer im Auge behalten und nicht leichtsinnig aus der Hand geben. Auch sollte man immer ein Auge auf die Bluetooth-Verbindung haben und diese nur im Bedarfsfall aktivieren.
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