Die heutige Generation der 60- oder 70-jährigen geht ungezwungener mit Sex um als je zuvor und denkt dabei nicht im Entferntesten daran, auf ihr Liebesleben zu verzichten. Studien zeigen, dass knapp 95% aller 70-jährigen verheirateten und knapp 50% der unverheirateten Männer regelmäßig Sex haben. Bei den verheirateten Frauen sind es 60% und bei den unverheirateten sind es 12%, die auf Sex im Alter nicht verzichten wollen. Die Zahlen haben sich in den letzen 3 Jahrzehnten verdoppelt. Das Thema „Sex im Alter“ war lange Zeit ein Tabu. Warum beginnen sich hier Tabus aufzulösen?
Mehr Lebensqualität im Alter
Im Zuge der Studien, die an 60- und 70-jährigen Männer und Frauen durchgeführt wurden, hat sich herauskristallisiert, dass die Lebensqualität im Alter im Vergleich zu den 1970er, -80er oder -90er-Jahren deutlich angestiegen ist. Während sie im Berufsleben stehen haben die meisten die Möglichkeit, sich etwas zu schaffen oder zu ersparen, worauf sie sich im Pensionsalter freuen können. Hat man dann endlich das Pensionsalter erreicht, kann man die verschiedensten Dinge des Lebens erst richtig genießen. Angefangen vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung bis hin zu Reisen, Hobbys usw. Man ist plötzlich frei von sämtlichen Zwängen, die die Berufstätigkeit so mit sich bringen und kann sich ab sofort auf die eigenen körperlichen Bedürfnisse konzentrieren.
Bedürfnisse im Alter
Die Bedürfnisse eines älteren Menschen sind im Vergleich zu denen eines jüngeren Menschen mit Sicherheit anders. Unter der Last des Alltagsdrucks zählt im Sexualleben von jüngeren Männern und Frauen oftmals nur Quantität. Befreit vom Alltagsdruck kommt bei Menschen, die nicht mehr berufstätig sind, plötzlich mehr Qualität ins Sexleben. Dinge wie Einfühlungsvermögen, Zärtlichkeit sowie Vorlieben und Schwächen des Partners bekommen plötzlich einen besonderen Stellenwert in der Beziehung und machen so das Sexleben oder überhaupt die Beziehung viel entspannter und interessanter. Die oben erwähnte Studie erzeigte allerdings auch, dass die Befragten 60- und 70-jährigen auf die Frage, was sie unter dem Begriff „Erotik“ verstehen als Antwort: Treue, Kommunikation, Liebe, Vertrauen. Aspekte wie körperliche Attraktivität, Leidenschaft und Abwechslung kamen ganz hinten angereiht.
Was im Alter noch zählt
Doch logischerweise macht nicht nur sexuelle Befriedigung das Leben von älteren Menschen lebenswert. Fragt man Ältere danach, was zu einem lustvollen Leben zählt, bekommt man auch oft als Antwort wie wichtig es ist, das Leben fit, gesund und aktiv selbst gestalten zu können. Auch Freunde, sowie eine gute Kommunikation mit dem Partner und sich im eigenen Körper wohl zu fühlen, ist für die meisten unverzichtbar. Ebenso die Akzeptanz in der Gesellschaft bzw. noch für irgendjemanden wichtig zu sein, zählt für Menschen im vorgerückten Alter zu einem erfüllten Leben.
Fazit
Die Wahrnehmung der eigenen körperlichen Vorgänge sowie die Zufriedenheit der veränderten Sexualität haben einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit und Wohlbefinden im Alter. Nicht nur die Generation der Jüngeren sondern auch die Generation der Älteren geht heute ganz anders mit dem Thema Sexualität um als noch vor einigen Jahrzehnten.
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