Linux, genauer GNU-Linux, ist ein Unix-ähnliches, freies und universell einsetzbares Computer Mehrbenutzer Betriebssystem und inzwischen eine echte Alternative zu den verbreiteten kommerziellen Betriebssystemen. Unix ist ein Sammelbegriff für eine große Menge verschiedener Betriebssysteme, die in ihrer Struktur ähnlich sind.
Er kennzeichnet Systeme, die mit relativ wenigen universellen und daher einfach verwendbaren „logischen Geräten“ auskommen (z. B. Geräte für Eingabe, Ausgabe oder Datenspeicherung), hinter denen sich jedoch komplexe und komplizierte Hardware verbergen kann. Ein weiteres typisches Kennzeichen ist die Modularität eines Unix-Systems: es enthält neben der Basiskomponente, dem Kernel, also dem „Urprogramm“, das alle Geräte und Verwaltungsstrukturen bereitstellt, unzählige kleine Programme, die spezialisiert sind auf kleine Funktionalitäten, die sie durch einfache Mechanismen anderen Programmen zur Verfügung stellen.
Bevor man von Linux als Betriebssystem sprechen kann, muss man nun zunächst auch vom GNU-Projekt sprechen. Dies entstand in den frühen 1980er Jahren als Gegenbewegung zur damals zunehmenden Lizenzierung und Patentierung von Programm-Quelltexten und Datenverarbeitungsverfahren, die nach Ansicht des Gründers der „free software foundation“ (FSF), Richard Stallman, als Allgemeingut frei verfügbar, änderbar und erweiterbar sein sollten. Er entwarf eine allgemeine Lizenz (General Public License, GPL), die genau dies sicherstellen sollte. Eine Gruppe freier Programmierer fing an, Programme unter dieser Lizenz zu veröffentlichen – GNU war entstanden, die Alternative zu den kommerziellen Unix-Systemen, Gnu is Not Unix. Insgesamt stellen die Programme des GNU-Projekts, der „open software foundation“ (OSF, eine der FSF verwandte freie Organisation) und weiterer Gruppen heute all die Funktionalität zur Verfügung, die ein freies Unix-Betriebssystem benötigt, sowie eine Vielzahl von Anwendersoftware-Programmen für alles, was derzeit auch unter anderen Betriebssystemen üblich ist.
Dieser Sammlung fehlte nach einigen Jahren nur noch die entscheidende Komponente: der Kernel. 1991 endlich entwickelte der finnische Informatikstudent Linus Thorvalds zunächst in einem Hobbyprojekt einen kleinen Kernel, der, seit 1992 unter der GPL, im Laufe von wenigen Jahren zusammen mit den freien Programmen des GNU-Projekts zu einem leistungsstarken und frei verfügbaren Gesamtsystem heran wuchs: dem GNU/Linux.
GNU/Linux ist heute in verschiedenen Distributionen erhältlich, also in unterschiedlichen Sammlungen dieser unzähligen Programmpakete, die von verschiedenen Gruppen und auch Softwareunternehmen unter verschiedenen Gewichtungen und Zielsetzungen zusammengestellt werden. Die bekanntesten sind die Red Hat-, Suse- oder Debian-Sammlungen. Sie bestehen aus Standard-Programmpaketen für die normale Computernutzung, also Office-, Multimedia-, Internetanwendungen, Spielen usw. und lassen sich einfach und zuverlässig installieren. Nach wenigen Stunden und mit wenigen Grundkenntnissen hat man ein vorkonfiguriertes, an eigene Bedürfnisse angepasstes Standardsystem mit voller Internet- und Netzwerkfunktionalität. Zusätzlich benötigte Programmpakete lassen sich bequem nachinstallieren, auch Programm-Updates werden angeboten oder über das Internet automatisch gemeldet und installiert.
Man erhält diese Linux-Distributionen inzwischen mit dem Kauf eines Computers oder für wenig Geld im Computerhandel, aber vor allem der kostenlose Download aus dem Internet ist sehr verbreitet – es ist ja prinzipiell freie Software. Unterstützung bei Installations- oder Anwendungsproblemen erhält man ebenfalls kostenfrei beim Anbieter der Distribution, beim Anbieter des Programmpakets und in entsprechenden Foren im Internet. Mit dem Kauf einer Linux-Distribution ist üblicherweise – in Abhängigkeit vom Preis – auch eine direkte Unterstützung durch den Anbieter verbunden.
Mitmachen ist durchaus erwünscht: Rund um GNU/Linux sind viele Benutzergruppen entstanden, die Fehlermeldungen, Kritik und Lob, Verbesserungsvorschläge, Ergänzungen und Korrekturen bearbeiten, aber auch zur Unterstützung bei Erweiterungen, Übersetzungen der Hilfetexte in andere Sprachen, Programmierung von freien Anwendungen etc. auffordern.
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