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Kräutermedizin:

Heilkräuter – Arnika die Heilpflanze

Schon seit dem 17. Jahrhundert (Arnika, Arnica montana) wird sie als zuverlässiges Hausmittel verwendet – die Arnikapflanze.

Die Arnika-Pflanze in der freien Natur.

Die Heilpflanze Arnika (Arnica montana) in ihrer ganzen Pracht und Blüte. Bild: © fotolia.de

Kräuterfrauen nutzten Absude, Aufgüsse und Salben mit zerstoßenen Blütenblättern gern bei der Behandlung von Sturz-, Stoß- oder Schlagverletzungen, die bei der schweren Landarbeit recht häufig vorkamen. Der vollständige Name lautet Arnika montana, umgangssprachlich wird sie auch als „Bergwohlverleih“ bezeichnet. Das inzwischen geschützte Gewächs findet man vor allem im Hochschwarzwald und höheren Lagen der Vogesen. In ihren Blüten lassen sich zahlreiche medizinisch bedeutsame Inhaltsstoffe entdecken.

Was steckt drin?

Die leuchtend gelborangen Blütenköpfchen bedecken im Sommer ganze Wiesen, und sie sind auch der Pflanzenteil mit den wirksamsten Bestandteilen. Daher werden die Blüten in sowohl frischem als auch in getrocknetem Zustand weiterverwendet. Thymol, Thymolesther und Thymolether sind in erster Linie enthalten – sie wirken desinfizierend, antimikrobiell, antiarthritisch, antirheumatisch, wundheilend und schmerzstillend. Zudem finden sich in Arnikablüten auch Flavonoide, Cumarine und Kieselsäuren, die bei Hautschäden zu verbesserter Regeneration führen.

Einige Anwendungsgebiete…

Arnika-Arzneien wie Salben, Öle und Tinkturen werden vorrangig äußerlich angewendet. Prellungen, Schwellungen um Knochenbrüche, Quetschungen, Verrenkungen, Schürfwunden, Blutergüsse, Frostbeulen und rheumatische Beschwerden werden hierbei deutlich gelindert. Aber auch bei Insektenstichen, Haut- und Schleimhautentzündungen kommt Arnika zum Einsatz. Viele Handcremes und Wärmepflaster werden mit Arnikaessenz angereichert. Zur inneren Anwendung kommen Arnikaprodukte fast ausschließlich als homöopathische Mittel. Globuli unterstützen gerade bei Kindern den Heilungsprozess kleiner Quetsch-, Sturz- oder Prellverletzungen zusätzlich und können ihn erheblich beschleunigen. Auch Schwangere profitieren von den Wirkstoffen der Pflanze: Wer sich in den letzten Wochen mit dickem Bauch abgeschlagen und matt fühlt, kommt mit Arnika schnell wieder in Schwung, kleine Geburtsverletzungen verschwinden schneller.

Wichtige Verwendungshinweise

Arnikaprodukte sollten stets genau der ärztlichen Anweisung entsprechend angewandt werden, schließlich können auch natürliche Heilmittel bei falscher Dosierung oder zweckfremden Einsatz mehr schaden als sie nützen. Salbe, Gel, Spray und Creme dürfen daher nur auf die zu behandelnden Hautpartien aufgetragen werden, eignen sich aber keinesfalls zur inneren Anwendung. Tinkturen sind optimal für Umschläge, aber auch zum Gurgeln, wobei sie nicht verschluckt werden dürfen. Konzentrierte Lösungen dürfen niemals direkt getrunken werden, hier droht Vergiftungsgefahr. Wer zu empfindlicher Haut und Allergien neigt, tut gut daran, das Medikament zunächst an einer kleinen, gesunden Hautstelle auszuprobieren.

Erst nach mehrmaliger Verwendung wirksam

Unabhängig vom Anwendungsgebiet entfaltet Arnika erst nach mehrmaliger und vor allem regelmäßiger Anwendung ihre volle Heilkraft. Einmaliges Gurgeln oder Cremen wird daher nicht unmittelbar zum Erfolg führen, ein wenig Geduld ist schon von Nöten. Patienten, die ihre Beschwerden jedoch mehrmals täglich über einige Tage hinweg behandeln, werden mit einer schonenden und nachhaltigen Heilung belohnt.

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