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Tiefseeforschung – Tiefseeausflug mit dem U-Boot

Tiefsee: Forschung unter Wasser Die Ozeane (Tiefseeforschung) bergen immer noch große Geheimnisse. Viele geheimnisvolle Kreaturen leben in den Meeren, deren einzigartige Überlebenstricks heute immer noch ein Rätsel sind. Die Forschung hat sich ein großes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2010 sollen nun alle Geheimnisse der Tiefen gelüftet werden. 

Die Forscher haben sich einiges vorgenommen

Unternimmt man einen Tiefseeausflug mit einem U-Boot, so tauchen nach der Fahrt durch dunkle Welten plötzlich faszinierend schöne Wesen oder echte Finsterlinge auf. In den Tiefen beträgt die Wassertemperatur gerade einmal zwei bis fünf Grad, dazu herrscht ein unglaublicher Wasserdruck. Im Gegensatz zu den dort lebenden Tierarten, könnte kein Mensch diesem Druck standhalten. Aus Sicherheitsgründen werden noch größere Tiefen daher in der Regel von unbemannten U-Booten erforscht. Diese sind mit Sonar, Echolot, Kamera und Greifarmen ausgerüstet und können von der Erdoberfläche aus ferngesteuert werden.

 Mit derartiger Ausrüstung will nun das Projekt „Census of Marine Life“ bis zum Jahr 2010 eine Bestandsaufnahme aller im Meer lebenden Tierarten durchführen. Dieses Projekt bewegt sich in einer Größenordnung, die es bislang nicht gegeben hat. Rund 1700 Experten sind beteiligt. Man hat sich ein hohes Ziel gesteckt, wenn man bedenkt, dass rund 70% unserer Erde mit Wasser bedeckt, davon aber erst knappe 5% erforscht sind. Da verwundert es nicht, dass man besonders im Tiefseebereich immer wieder auf völlig unbekannte Arten stößt. Auch die Theorie, dass Tiefseelebewesen winzig sein müssten, wurde durch den Fund von 20-30 cm großen Tintenfischen in über 1000 Metern Tiefe des Mittelatlantiks widerlegt.

Die einzigartigen Fähigkeiten von Tiefseelebewesen

Projekt Census of Marine Life mit dem U-BootDie einzigartige Vielfalt der bislang entdeckten Tiere reicht von verschiedenen Fischen und Quallen bis hin zu Würmern und verschiedenen Weichtieren. Die faszinierende Tatsache, dass diese Tiere in den Tiefen trotz des hohen Wasserdrucks leben können, begründet sich in ihrer biegsamen und sehr flexiblen Struktur. Zudem bestehen sie fast ausschließlich aus Wasser. Der Wasseranteil bei der Tiefseequalle beträgt sogar 99%. Lebewesen in diesen Regionen sind meist schwarz, silbrig oder rötlich, teilweise auch durchsichtig. Alle Farben sollen vor Feinden und Räubern schützen. Zudem verfügen zahlreiche Kreaturen über Lichtzellen an der Haut oder in ihrem Inneren, die die Tiere zum Leuchten bringen. Diese Biolumineszenz kann zum Anlocken von Beute, für die Partnersuche oder zur Verteidigung nützlich sein. Die Tiefseequalle kann beispielsweise durch ihr grünes Licht, das wie ein Foto-Blitz kurz aufglüht, nahende Feinde blenden und damit in die Flucht schlagen.

Zeitlupenverhalten in der Tiefsee

„Fressen und gefressen werden“ gilt in der Tiefsee genauso wie im übrigen Tierreich. Einer der fressenden Vertreter ist der Fangzahn, der seine Beute allerdings nicht jagt, sondern wartet, bis diese an ihm vorbeischwimmt. Dann saugt er Fische, Tintenfische oder Krebse einfach in sein Maul. Durch seine extrem ausgeprägten Zähne gibt es für die Opfertiere dann kein Entrinnen mehr. Der Grund für das träge Verhalten ist ein langsamer Stoffwechsel, der durch das knappe Nahrungsangebot begründet ist. Um Ressourcen zu sparen, läuft daher vieles wie in Zeitlupe ab.

Fazit

Die Forscher werden vermutlich noch viele einzigartige Welten entdecken können. Das Ziel, schon im Jahr 2010 alle Lebewesen erfasst zu haben, ist sehr hoch gesteckt. Durch den hohen Erwartungsdruck, der auf den Forschern liegt, dürften für uns aber zumindest viele neue und interessante Einblicke in die Tiefseewelt möglich werden.

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