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Atmungsorgane:

Lungenfibrose – Atemnot und Reizhusten

Die Lungenfibrose ist eine Erkrankung der Atmungsorgane, bei der das Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen vernarbt. Eine Heilung ist nicht möglich.

Die Lungenfibrose ist eine tückische Lungenerkrankung.

Verdacht auf Lungenfibrose – ein Arzt hört eine Patientin an der Lunge ab. Bild: © fotolia.de

Albert H., ein rüstiger Rentner, wird in der letzten Zeit immer wieder von Atemnot geplagt. Als sich zusätzlich auch noch ein unangenehmer Reizhusten einstellt, vereinbart der 68-jährige einen Termin mit seiner Hausärztin. Denn Albert hatte viele Jahre lang im Bergbau gearbeitet und wusste von mehreren ehemaligen Kollegen, dass sie an einer Staublunge erkrankt waren – jetzt befürchtete er dasselbe.

Als die Ärztin nach ihren Untersuchungen als Diagnose einen Verdacht auf Lungenfibrose nannte, war Albert H. allerdings doch erstaunt. Von dieser Krankheit hatte er in seiner aktiven Zeit als Bergarbeiter nichts gehört. Trotzdem ist die Lungenfibrose oft eine Spätfolge von Arbeiten unter Tage, die manchmal erst nach vielen Jahren auftritt.

Wenn das Lungengewebe vernarbt: Lungenfibrose

Bei dieser Erkrankung der Atmungsorgane handelt es sich um eine Vernarbung des Bindegewebes zwischen den Lungenbläschen. Die Lunge kann durch die Vernarbung ihre eigentliche Aufgabe, den Gasaustausch, nicht mehr ausreichend durchführen. Langfristig führt diese fortschreitende Krankheit also zum Tod, da die Sauerstoffversorgung des Körpers immer schlechter wird.

Der Auslöser für die Vernarbung kann verschiedenartig sein. Rund 50 Prozent der Lungenfibrosen entstehen ohne erkennbare Gründe, bei der anderen Hälfte gibt es unterschiedliche Ausgangskrankheiten, die langfristig zur Lungenfibrose führen können. Einige bekannte Ursachen sind:

  • Chronische Infektionen, vor allem durch Pilzerkrankungen (Schimmelpilz!).
  • Das Einatmen von Asbest-, Beryllium- oder Quarzstaub. Davon sind vor allem Berg- und Steinbrucharbeiter, Arbeiter der Glas- und Keramikindustrie sowie Arbeiter aus der Asbest verarbeitenden Industrie betroffen.
  • Organische Allergene können zur Entzündung und anschließenden Vernarbung der Lungenbläschen führen. Als Allergene kommen Chemikalien, Bakterien, Staub von Federn und Vogelexkrementen bzw. Pilzsporen in Frage.
  • Gase und Dämpfe: Viele Gase, Dämpfe und Aerosole (Haarspray!) können das Lungengewebe  reizen und bei langfristigem Kontakt eine Lungenfibrose auslösen.
  • Strahlen: Eine Strahlenfibrose kann als Nebenwirkung von Bestrahlungen bei Tumorerkrankungen auftreten.
  • Auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel (Bleomycin, Busulfan oder Nitrofurane) kann zu einer Lungenfibrose führen.
  • Manche Viren stehen zwar im Verdacht Lungenfibrosen auslösen zu können, allerdings ist diese Theorie bis jetzt noch nicht bestätigt.

Kann man sich vor einer Lungenfibrose schützen?

Da die Lungenfibrose meist als Folge einer langjährigen Reizungen der Lungenbläschen entsteht, ist die beste Vorbeugung, den Kontakt zu möglicherweise auslösenden Stoffen zu vermeiden. Wer beruflich stark mit möglichen Verursachern in Kontakt kommt, sollte auf alle Fälle ein entsprechende Maske tragen und regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen.

Symptome der Lungenfibrose

Lungenfibrosen benötigen Jahre zur Entstehung, sie bahnen sich „stumm“ an. Die ersten erkennbaren Zeichen sind Atemnot bei Belastung und trockener Reizhusten ohne Auswurf. Schreitet die Krankheit fort, so nimmt die Atemnot immer mehr zu und tritt dann auch in Ruhe auf. Das Einatmen wird immer schwerer. Dann folgen Fieber, Blaufärbung der Haut oder Schleimhaut, so genannte „Trommelschlegelfinger“ und „Uhrglasnägel“ sowie Gelenkschmerzen.

Wie lässt sich Lungenfibrose behandeln?

Vor der Behandlung steht erst einmal die Diagnose. Die behandelnde Ärztin nutzt die Auskultation (Abhören mit dem Stethoskop), Röntgenuntersuchung und Computertomographie ebenso wie labormedizinische Untersuchungen und eine Lungenspiegelung, um die Diagnose „Lungenfibrose“ klar abzugrenzen.

Die Behandlung richtet sich dann in erster Linie nach den Ergebnissen der diagnostischen Untersuchungen. In jedem Fall ist das Zigarettenrauchen einzustellen und der Kontakt zu den auslösenden Stoffen zu meiden.

Die Fibrose selbst kann nicht geheilt werden, da sich die Gewebeveränderungen nicht mehr zurückbilden. Es ist allerdings möglich, das weitere Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder – im Idealfall – völlig zu stoppen. Dazu werden Kortisonpräparate und Immunsuppressiva wie Cyclophosphamid oder  Azathioprin eingesetzt. Zusätzlich erhalten die Erkrankten Sauerstoff. Im fortgeschrittenen Stadium kann auch die Möglichkeit einer Lungentransplantation erwogen werden.

Im Fall von Albert H. wird die Krankheit wahrscheinlich einen relativ günstigen Verlauf nehmen. Der Rentner ist glücklicher Weise sehr früh zum Arzt gegangen, in diesem Fall können die Gewebsveränderungen leichter unter Kontrolle gebracht werden.

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